Peine. Zu einem Kongress der Reihe „Wirtschaftsgespräche der CDU/CSU- Bundestagsfraktion“ wurde die CDU-Bundestagsabgeordnete Ingrid Pahlmann am Montag vom Vorsitzenden der CityGemeinschaft Peine, Ole Siegel, in Berlin begleitet.
Interessante Gäste, darunter EU-Kommissar Günther Oettinger, diskutierten im Reichstagsgebäude über das Thema „Einzelhandel 4.0 – (R)evolution einer Branche“.
Durch den demographischen Wandel, das veränderte Kundenverhalten und den weiter wachsenden Online-Handel wird die Einzelhandelsbranche zum Umbruch gezwungen. Dabei bringt insbesondere die Digitalisierung Chancen und Risiken für den lokalen Einzelhandel mit sich und wirft viele Fragen auf: Wie ist ein fairer Wettbewerb zwischen stationärem und Onlinehandel sicherzustellen? Wie sehen die Zukunftsmodelle der Nahversorgung auf dem Land aus? Und was können wir gegen die mögliche Verödung unserer Innenstädte tun?
Darauf gab EU-Kommissar Günther Oettinger, zuständig für Digitale Wirtschaft und Gesellschaft, erste Antworten. Für ihn seien Daten der Rohstoff von morgen. Dementsprechend empfahl er dem Einzelhandel sich in Zukunft zu Verbünden zusammenzuschließen. So könnten Daten untereinander ausgetauscht werden und eine Chance im Wettbewerb mit dem vermeintlich übermächtigen Onlinehandel entstehen. Weit in die Zukunft blickend müsse auch der Metzger oder Bäcker auf diese Weise digital vernetzt sein.
Die folgenden Diskussionsrunden drehten sich um Big Data, Datenschutz und fairen Wettbewerb. Auch die Frage, wo wir in Zukunft einkaufen werden, stand zur Debatte. Besonders intensiv wurde das Verkaufsverbot am Sonntag und der damit einhergehende Wettbewerbsnachteil gegenüber dem Onlinehandel betrachtet.
Für die Zukunft baut Ingrid Pahlmann auf die Innovationsfreude der Peiner Einzelhändler: „Wer sich zusammenschließt und auch einmal neue Wege beschreitet, wird sich langfristig gegen die anonyme Konkurrenz aus dem Internet behaupten können. Der Einzelhandel vor Ort muss seine große Stärke ausspielen: den persönlichen Kontakt zum Kunden.“
Ole Siegel sieht dabei auch ganz klar die Stadt in der Pflicht: „Wenn der Einzelhandel nicht anständig unterstützt wird, werden wir ein Problem bekommen.“ Schließlich wolle niemand in einer „toten Stadt“ leben. Daher müsse der Erhalt einer lebendigen Innenstadt hohe Priorität im Rathaus haben. „Dazu gehört auch ein kostenloser WLAN-Zugang in der Fußgängerzone und ausreichender sowie bezahlbarer Parkraum“, sind sich die Bundestagsabgeordnete und der Vertreter der CityGemeinschaft einig. „Nur wenn alle gemeinsam an einem Strang ziehen und ihre Hausaufgaben machen, wird uns diese Zukunftsaufgabe im Sinne unserer Stadt gelingen“, fasst Ole Siegel abschließend zusammen.
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