Peine. Zwanzig pädagogische Fachkräfte aus Kindertagesstätten und Grundschulen haben an einem Workshop zum Thema "Konstruktiv vernetzt? Wie WhatsApp-Gruppen die Elternarbeit verändern" teilgenommen. Die gute, schnelle Vernetzung aber auch Gerüchte und Missverständnisse im Chat wurden beleuchtet, wie der Landkreis Peine per Pressemitteilung bekannt gab.
Als Referent stand Moritz Becker, Sozialpädagoge, Eltern-Medien-Trainer und selbst Vater zweier Töchtern, vom Medienpädagogischen Verein Smiley e.V. aus Hannover zur Verfügung. Der Verein bietet Elternveranstaltungen an, führt Fortbildungen für pädagogische Fachkräfte durch und hat im letzten Schuljahr niedersachsenweit mit über 1.100 Schulklassen gearbeitet.
Gerüchte verbreiten sich rasend schnell
„Wir leben vernetzt. Erwachsene sind immer mehr oder weniger per Smartphone erreichbar, Kinder wachsen selbstverständlich mit digitalen Medien auf und Schulklassen organisieren ihren Alltag in WhatsApp-Gruppen“, erklärt Becker und ergänzt: „Das schnelle Informieren und Planen von gemeinsamen Aktionen ist mit sozialen Medien einfacher geworden. Gleichzeitig steigt die Identifikation mit einer Gruppe von Gleichgesinnten, wenn im Alltag per WhatsApp eine Nachricht die Runde macht.“
Sich verselbständigende Prozesse könnten den Alltag aber auch schwieriger gestalten. Gerüchte verbreiteten sich rasend schnell in den sozialen Netzwerken. Darüber hinaus entstünden Konflikte durch Missverständnisse im Chat. Diese entluden sich – mitunter unerwartet – dann andernorts. So würden beispielsweise Lehrkräfte im Rahmen eines Elternabends mit Dingen konfrontiert, bei denen sich Eltern scheinbar perfekt abgesprochen hätten. Es entstünde der Eindruck, dass alle Eltern einer Meinung seien. Diese Aufregung habe oftmals ein Vorspiel in WhatsApp-Gruppen.
Eine Wiederholung ist in Planung
Dieses neue Phänomen beschäftigt derzeit viele Grundschulen und Kindertagesstätten. „Generell ist es positiv zu bewerten, wenn sich Eltern engagieren. Leider ist ein Engagement in WhatsApp-Gruppen mitunter hinderlich, wenn hier nicht konstruktiv, sondern hysterisch und alarmiert debattiert wird“, erläutert Heike Kubow vom Kinder- und Jugendschutz des Landkreises Peine.
Wie es zu solchen Mechanismen in sozialen Netzwerken kommt, wie pädagogische Fachkräfte darauf reagieren oder aber auch im Vorfeld verhindern können, wurde in dem Workshop praxisnah bearbeitet.
Aufgrund der großen Nachfrage und positiven Resonanz ist für das Frühjahr 2019 eine Wiederholung Workshops in Planung.
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