Kooperation mit Salzgitter? Kohlekraftwerk Mehrum soll Wasserstoffstandort werden

Auf Einladung des Peiner Landtagsabgeordneten Christoph Plett trafen sich der niedersächsische Wissenschaftsminister Björn Thümler und weitere Experten am Kohlekraftwerk in Mehrum, um über dessen Zukunft zu diskutieren.

Der niedersächsische Wissenschaftsminister Björn Thümler und der Peiner Landtagsabgeordnete Christoph Plett tagten gemeinsam mit einer Expertenrunde im Steinkohlekraftwerk Mehrum.
Der niedersächsische Wissenschaftsminister Björn Thümler und der Peiner Landtagsabgeordnete Christoph Plett tagten gemeinsam mit einer Expertenrunde im Steinkohlekraftwerk Mehrum. | Foto: Christoph Plett MdL

Peine. Auf Einladung des Peiner CDU-Landtagsabgeordneten Christoph Plett war der niedersächsische Wissenschaftsminister Björn Thümler (CDU) zu Gast im Kraftwerk Mehrum, um mit einer Expertenrunde über ein großes Wasserstoffzentrum als Zukunft für den Standort zu diskutieren. Der Landtagsabgeordnete Plett empfahl laut einer Pressemitteilung unter anderem, eine Kooperation mit dem im Aufbau befindlichen Wasserstoffzentrum in Salzgitter einzugehen.


Wissenschaftsminister Björn Thümler unterstrich besonders, wie entscheidend es sei, sich auf dem Energiemarkt zunehmend unabhängg von anderen Staaten und deren Rohstofflieferungen zu machen. „Grün erzeugter Wasserstoff ist nicht nur viel umweltfreundlicher als fossile Energieträger, wir können ihn auch allein in Deutschland herstellen und sind unabhängiger von Öl- oder Gaslieferungen aus wenigen Staaten. Im Gegenteil: Wenn wir jetzt im Bereich Wasserstoff richtig vorangehen und Kompetenz aufbauen, können wir damit mitunter einen richtigen Exportschlager Made in Germany auf den Weg bringen“, so Thümler. 

Auch Armin Fieber, Geschäftsführer des Kraftwerks Mehrum, machte unmissverständlich deutlich, dass die Zukunft des Standortes als aktives Kohlekraftwerk vor dem Hintergrund des geplanten Kohleausstieges nur noch von kurzer Dauer sein werde.

Wasserstoff wird eine zentrale Rolle spielen


Gleichzeitig eigne sich der Standort ideal, um im Rahmen der Energiewende ein großes Zentrum der Wasserstofferzeugung zu werden. Geschäftsführer Armin Fieber hierzu: „Wasserstoff wird bei der Umstellung unserer Energieerzeugung auf Erneuerbare Energien eine ganz zentrale Rolle spielen, da er die zum Beispiel durch Wind gewonnene Energie speicherbar macht.“ Vereinfacht gesagt wird an stromreichen Tagen ‚überschüssiger‘ Strom aus dem Netz entnommen, mittels Elektrolyse wird Wasserstoff erzeugt. Bei hohem Bedarf wird aus diesem Wasserstoff wieder elektrische Energie erzeugt.

Hierzu eigne sich der Standort in Mehrum, zentral in Deutschland und nahe zu großen Nord-Süd- und Ost-West-Stromleitungen gelegen, bestens. Fieber weiter: „Der Standort mit seiner zentralen Lage, der Anbindung, dem großen Gelände und der vorhandenen Kompetenz im Energiesektor ist geradezu perfekt.“

Kooperation könnte große Vorteile bieten


Abschließend regte Plett an, dass der Standort Mehrum Partner des im Aufbau befindlichen Wasserstoffcampus in Salzgitter werden muss. „In Salzgitter soll unter Kooperation von Wissenschaft und großen ortsansässigen Unternehmen wie der Salzgitter AG oder Bosch Salzgitter ein großer Campus entstehen, an dem zunächst geforscht wird, der aber in wenigen Jahren auch marktreife Lösungen anbieten soll. Gleichzeitig wird hier in Mehrum an der Entwicklung eines großen Wasserstoffzentrums gearbeitet. Ich denke, aus einer Kooperation könnten sich für beide Seite große Vorteile ergeben.“


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