Peine. In Kooperation mit den weiterführenden Schulen hat der Landkreis Peine vor den Herbstferien die Impfausweise der Siebtklässler eingesehen und individuelle Impfempfehlungen ausgesprochen. Das berichtet der Landkreis in einer zugehörigen Pressemitteilung.
„744 Jugendliche haben das Beratungsangebot wahrgenommen. Dies entspricht 53 Prozent des Jahrgangs, drei Prozent mehr als im vergangenen Jahr“, erklärt Dr. Bettina Kiessling-Klamka vom Kinder- und Jugendärztlichen Dienst des Gesundheitsamtes.
Erfreulicherweise sind viele dieser Schüler vorbildlich geimpft. Einen vollständigen Impfschutz gemäß den aktuellen Impfempfehlungen der ständigen Impfkommission (STIKO) hatten 93 bis 97 Prozent der Schüler gegen Polio (Kinderlähmung), Tetanus, Diphtherie, Hepatitis B sowie gegen Masern, Mumps und Röteln.
Einige Impfungen fehlen
Allerdings hatten 30 Jugendliche keinen vollständigen Impfschutz gegen Polio, 52 gegen Tetanus und gegen Diphtherie und 24 gegen Masern. Sechs Prozent der Jugendlichen fehlt die nötige Auffrischung gegen Keuchhusten und 5 Prozent die seit 2006 empfohlene Impfung gegen Meningokokken C.
Neu empfohlen seit 2018 wird für beide Geschlechter eine Impfung gegen bestimmte Herpes-Viren, die Genitalwarzen und Krebsvorstufen auslösen können.
Seit 2007 ist diese Impfung bereits für Mädchen empfohlen. Bei 207 der beratenen Mädchen war die Impfserie bereits begonnen oder schon abgeschlossen. Dies sind etwa 30 Prozent mehr als in 2017. Alle anderen wurden auf die Impfung hingewiesen.
"Nachimpfungen ratsam"
Allen ungeschützten Personen wird empfohlen, sich nachimpfen zu lassen. „Es zeigt sich, dass individuelle Beratungen und Hinweise auf anstehende Auffrischungen oder Neuerungen für jeden sinnvoll sind“, so Dr. Kiessling-Klamka, „da in der Regel in der Altersgruppe wenig Kontakte zum Hausarzt bestehen.“
Für alle 9 bis 17-Jährigen sind Auffrisch-Impfungen gegen Tetanus, Diphtherie, Keuchhusten und Polio empfohlen. Eine gute Gelegenheit ist die Nutzung der Vorsorgeuntersuchung ‚J1’, die von den Krankenkassen für die Altersgruppe der 12 bis 15-Jährigen finanziert wird.
Auch Eltern und Lehrkräfte sind eine wichtige Zielgruppe für die Impfberatung, da sie als Erwachsene bei bestimmten Erkrankungen ein erhöhtes Risiko für schwere Verläufe und Komplikationen haben.
Zudem können Erwachsene auch Infektionen auf noch ungeschützte Kinder übertragen, was beispielsweise bei Keuchhusten für Säuglinge lebensgefährlich ist. Dementsprechend sollten auch Kontaktpersonen wie Großeltern und Erzieher/Innen ihren Impfschutz aktualisieren.
Anleitung zum Impfschutz - Selbstcheck
Jeder sollte daher zur Förderung der eigenen Gesundheit und Schutz der Bevölkerung prüfen, ob in den vergangenen 10 Jahren eine Impfung gegen Tetanus, Diphtherie und Keuchhusten erfolgt ist. Gegen Polio sollten alle Personen mindestens viermal im Leben geimpft sein, die nach 1970 geborenen auch zweimal gegen Masern. Wer keinen Impfausweis mehr besitzt, sollte in jedem Fall den Schutz und Impfbedarf mit dem Hausarzt klären.
Für alle Bürger ist gerade die Herbstzeit eine gute Gelegenheit zur Impfauffrischung und zur Nutzung der jährlich angebotenen Grippeschutzimpfung.
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