Kreistag befasst sich mit problematischen Flüchtlingen

von Frederick Becker


Die CDU möchte mehr über den Umgang des Landkreises mit auffälligen Flüchtlingen erfahren. Foto: Frederick Becker
Die CDU möchte mehr über den Umgang des Landkreises mit auffälligen Flüchtlingen erfahren. Foto: Frederick Becker | Foto: Frederick Becker

Peine. Dem Kreistag liegt ein Antrag der CDU-Fraktion vor, in dem die Christdemokraten Auskunft darüber erbitten, welche Strategien und Vorgehensweisen Landkreis und Gemeinden bei der Begleitung und Integration von "auffälligen" Flüchtlingen einsetzten.


Die Fraktion begründet den Antrag damit, dass den Ausschüssen Informationen darüber vorlägen, dass es mehrere auffällige Flüchtlinge gebe, die sich nicht an die vorgegebenen Strukturen oder Vorgaben hielten. "Auf gezielte Rückfragen an die verantwortlichen Mitarbeiter, was in diesen Fällen an Strategien eingesetzt wird, kamen kaum konstruktive Antworten", heißt es im Antrag.

Weiter schreibt Fraktionschef Hans-Werner Fechner in dem Antrag: "Aus der Sorge heraus, dass sich derartige 'Auffälligkeiten' sehr schnell in tiefgreifende, Gesellschaft verändernde, Problemkreise entwickeln, bitte ich einerseits um die Sachdarstellung der Situation in den einzelnen Kommunen und im Landkreis Peine und andererseits um die Vorstellung der eingesetzten Strategien, die eine ernsthafte und gezielte Integration ermöglichen oder schaffen sollen."

Das antwortet die Kreisverwaltung


"Migration und Teilhabe umfasst ein sehr weites Themenspektrum, sodass sich „Auffälligkeiten“ in allen Bereichen der Gesellschaft ereignen können", gesteht der Kreis in seiner Antwort ein. Migration und Teilhabe sei ein allgegenwärtiges Thema innerhalb der Kreisverwaltung. Die Förderung der gesellschaftlichen Teilhabe sei als Präventionsarbeit zu verstehen. "Der Landkreis Peine hat diesbezüglich vorbeugend zur Begleitung beziehungsweisezur Erleichterung der gesellschaftlichen Teilhabe kreisweit Flüchtlingssozialarbeiter (FSA) eingesetzt, die zur Bewältigung Ihrer Arbeit eine Prozessbegleitung sowie Supervision erhalten. In diesem Rahmen werden auch besondere Herausforderung beziehungsweise Schwierigkeiten besprochen."

Zur "Förderung einer möglichst schnellen und erfolgreichen Integration in den Arbeitsmarkt" habe der Landkreis "zur Gewährleistung der reibungslosen Übergänge an den Schnittstellen das Übergangsmanagement in Arbeit" aufgebaut. Im Koordinierungsstab Migration und Teilhabe habe man unter Beteiligung aller kreisweiten integrationsrelevanten Akteure alle Informationen zur gesellschaftlichen Integration im Landkreis Peine gebündelt.

Diese Maßnahmen führt der Kreis nach eigenen Angaben bereits durch:



  • Ergänzend zu den vom Land geförderten Sprachlernklassen wird die Maßnahme Sprachjongleure zur Erleichterung des Einstiegs in die Schule in der Gemeinde Ilsede und in der Stadt angeboten.

  • Stärkung des Netzwerkes beziehungsweise „problemorientierten“ Austausch unter den einzelnen Schulen und den relevanten Akteuren, um gemeinsame Maßnahmen zu entwickeln (Arbeitskreis “Bildungsperspektiven für junge Geflüchtete“)

  • Zweiteilige Fortbildungen für die FSA zum Thema „Migrantensensible Sozialarbeit mit Flüchtlingen – Gewalt im Geschlechterverhältnis.

  • Fortbildung zur Salafismusprävention für Lehrkräfte der weiterführenden Schulen des Landkreises Peine.

  • Geschlechtersensible interkulturelle Schulung für Sozialarbeiter in der Jugendhilfe.

  • Zur Unterstützung der Kindertagestätten Informationsflyer in unterschiedlichen Sprachen für Einstieg in die Kita (Bildungsbüro)

  • Fortbildungen für ehrenamtliche durch die Kreisvolkshochschule


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