Ilsede. Auf dem westlichen Gelände des Gewerbeparks Ilseder Hütte befinden sich neben dem Arboretum (Baumsammlung) zwei Teichanlagen, bei denen es sich um ehemalige Kühlturmtassen der Ilseder Hütte handelt. Die Verwaltung berät aktuell darüber, dort ein Biotop entstehen zu lassen.
Die Teiche wurden als Amphibien- und Fischteiche in Zusammenarbeit zwischen der Gemeinde und Rüdiger Bleck angelegt und bepflanzt.
Dr. Michael Wallis, Mitglied des Ortsrates Groß Ilsede, ist seit 2012 ehrenamtlich bei der Teichpflege engagiert. Die Teiche wurden zur Heimat von Fischen, Molchen, Fröschen, Teichhühnern und verschiedenen Pflanzen- und Insektenarten. Einige davon stehen unter Bundes- beziehungsweise europäischem Naturschutz. Leider seiendie Teiche in den vergangenen Jahren wiederholt Ziel von Vandalismus geworden, so geht aus einer entsprechenden Beschlussvorlage für den Verwaltungsausschuss hervor.
Vandalismus an Teichanlagen
So seien unter anderem die Teichfolien zerschnitten worden. Während der nördlich gelegene Teich durch Reparaturmaßnahmen instandgesetzt werden konnte, seidie Folie des südlich gelegenen Teiches in 2012 und 2013 so stark beschädigt gewesen, dass trotz mehrerer Rettungsversuche dieser Teich letztendlich ausgetrocknet ist. Danach entschied der Planungsverband, den Teich mit Lehm von örtlichen Baustellen zuzuschütten. Zwischenzeitlich ist die Oberfläche mit Büschen, Gräsern und Wildkräutern überwuchert. Nun gibt es seitens der VerwaltungÜberlegungen, die verfüllte Kühlturmtasse zu revitalisieren und einen Lebensraum für Insekten, Amphibien und Vögel zu schaffen.
Wie könnte ein Biotop aussehen?
Dieses Biotop soll ein Geröllbeet (Mischung aus Sand, Kiesel und Erde) haben, eine Trockenmauer (ein Meter hoch und zehnMeter lang) mit Lücken für Insekten und Amphibien sowie eine Wasserstelle mit Teichpflanzen. Zusätzlich sollen zwei Sitzbänke vor den beiden Teichanlagen aufgestellt werden. Ziele und Nutzen des Biotops Hauptziel des Projektessei es, einen neuen attraktiven Lebensraum für Pflanzen, Amphibien, Vögel und Insekten zu schaffen. Solch ein Biotop fördere den Schutz vieler Arten, die durch die zunehmende Versiegelung von Flächen gefährdet sind.
Die Renaturierung ehemaliger Industriegelände wird allgemein als wünschenswert angesehen und deshalb bundesweit in verschiedenen Formen finanziell gefördert. Das Biotop könne so in Verbindung mit dem angrenzenden Fischteich ein attraktiver Anziehungspunkt für Spaziergänger und Besucher des Hüttengeländes werden.
Biotop als Lehrpfad für Schulen
Die Schulen in der Gemeinde Ilsede (insbesondere die Grundschulen) könnten die Kombination von Biotop und Fischteich im Rahmen des Themas Naturkunde besuchen und als eine Art Naturlehrpfad nutzen. Das angrenzende Arboretum mit den vielen verschiedenen Bäumen könnte auch dabei einbezogen werden. Die Gesamtkosten für die Realisierung des Projektes werden mit rund14.000 Euro angegeben, die durch einzuwerbende Fördermittel und Spenden finanziert werden sollen, wobei der Ortsrat Groß Ilsede 600 Euro aus Ortsratsmitteln bereitstellen möchte. Die spätere Pflege könnte Herr Dr. Wallis in Zusammenarbeit mit der Peiner Biologischen Arbeitsgemeinschaft übernehmen.
Über den Vorschlag wird der Verwaltungsausschuss am heutigen Dienstag entscheiden.
Aktualisiert (29. November)
Mittlerweile steht der Beschluss fest:
https://regionalpeine.de/es-kommt-das-tier-und-pflanzenparadies-auf-dem-huettengelaende/
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