Peine. Von 129 Jubilaren des ver.di Ortsverein Peine wurden kürzlich 36 anwesende Mitglieder persönlich für ihre jahrzehntelange Mitgliedschaft in der Gewerkschaft in der Bürgerschänke von der Vorsitzenden Nanni Rietz-Heering und dem ver.di Landesleiter Niedersachsen/Bremen, Detlef Ahting, geehrt.
Dies teilte Ortsvereinsvorsitznde heute mit. Rietz-Heering habe besonders die Verdienste von Siegfried Konrad, Wolfgang Welge und Ursula Müller Alarcon hervorgehoben, die durch ihr politisches Engagement gewerkschaftliche Inhalte zum Thema in der Peiner Kommunalpolitik machten und „uns im Herzen immer treu geblieben sind“.
ver.di Landesleiter Niedersachsen/Bremen, Detlef Ahting. Foto:
Ganz besonders freuten sich alle Anwesenden über Walter Friehe, der für 70 Jahre Mitgliedschaft geehrt wurde. Er trat 1947 bereits mit 14 Jahren in die Gewerkschaft ein. „Die Gewerkschaften waren noch im Aufbau begriffen, der DGB hatte seinen Gründungskongress im April – Hans Böckler wurde damals Vorsitzender“, hob Detlef Ahting in seiner Festrede hervor. „Das statistische Amt des Vereinigten Wirtschaftsgebietes schätzte damals, dass es in der britischen Zone mehr als 3,7 Millionen Flüchtlinge gab, in der amerikanischen Zone mehr als zwei Millionen. Im Jahr 1947, als der Kollege Friehe in die Gewerkschaft eintrat, führte eine Kältewelle von Minus 20 Grad zu Tiefsttemperaturen in Zentraleuropa. Heizmaterial war knapp. Vielerorts waren die Kriegsvorräte an Lebens- und Betriebsmittel aufgebraucht, Hunger und Kälte regierten – 900 Kalorien am Tag mussten reichen. Im Westen streikten die Arbeiter, Rufe nach Sozialisierung und Bodenreform wurden laut, unter anderem streikten dafür 300.000 Kollegen – vor allem Kumpel – in NRW“, wusste Ahting den Anwesenden in Erinnerung zu rufen. Auch das 47 im April erstmalig Landtagswahlen in Niedersachsen stattfanden und die SPD die höchste Stimmzahl erreichte, berichtete er ver.di Landesleiter.
Rietz-Heering dankte dem Jubilar Bernd Breitkopf noch besonders für seine Mitarbeit als Redakteur der ver.di News, die der Ortsverein an die Mitgliedschaft verteilt. Als Musiker erfreute Pablo Ardouin, chilenischer Liedermacher aus Soltau, das Publikum mit seiner imposanten Stimme , sich selbst an der Gitarre begleitend . Er gab Einblicke in die Diktatur in Chile als er in den 80er Jahren von dort geflüchtet nach Deutschland kam und sprach mit etwas gebrochenem Deutsch von Deutschland und Hannes Wader, für dessen Liedgut er sich damals begeisterte.
Bei einem Festessen und guten Gesprächen über heutige politische Ziele der Gewerkschaften, und wie diese erreicht werden können, klang die Jubilarfeier am Abend aus.
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