"Lichterzauber" wird wegen Stromkosten verschoben

Außerdem wartet die Stadt bislang vergeblich auf Fördergelder - ein Projekt für Jugendliche wird trotzdem kurzfristig auf eigenes Kostenrisiko umgesetzt.

Der historische Marktplatz und der Burgpark soll für den Lichterzauber inszeniert werden.
Der historische Marktplatz und der Burgpark soll für den Lichterzauber inszeniert werden. | Foto: Peine Marketing

Peine. Das Projekt "Lichterzauber" sollte zur Belebung der Innenstadt beitragen und den Marktplatz sowie den Burgpark in Szene setzen - aber daraus wird vorerst noch nichts. Für Ende Oktober war das Event geplant, nun wird es in Anbetracht der Energiekrise auf 2023 verschoben, wie die Marketing-Tochter der Stadt am heutigen Montag mitteilte.


"Kostenexplosionen im Energiebereich und Diskussionen um Einsparungen, Ukraine-Krieg und Corona-Pandemie - wir leben gerade in einer sehr volatilen Zeit", sagte Anja Barlen-Herbig, Chefin von Peine-Marketing. "Von jedem Einzelnen wird Verzicht gefordert und auch wir sind uns der Verantwortung bewusst, die wir tragen." Der "Lichterzauber" soll deswegen nun "ein Highlight im Jubiläumsjahr 2023 sein".

Landesbank kommt mit Förderzusagen nicht hinterher


Es handelt sich um ein Förderprojekt, das über das Sofortprogramm "Perspektive Innenstadt" finanziert wird. Die Förderzusage für dieses Projekt liegt noch nicht vor. "Als sich die Energiekrise abzeichnete, habe ich versucht, bei der NBank das inhaltliche Konzept unseres Antrags zu modifizieren - statt Lichterzauber wären wir gern auf einen Winterzauber gegangen mit - mit Fackeln und Unplugged-Konzerten - eben alles, was keine Energie benötigt - doch eine Änderung war nicht möglich", sagte Barlen-Herbig.

Die Alternative wäre gewesen, den Antrag zurückzuziehen und auf die Fördergelder ganz zu verzichten. "Das wollten wir natürlich nicht - daher setzen wir jetzt auf Zeit." Energieeinsparung werde aktuell auf verschiedenen Ebenen diskutiert - die erste Verordnung des Bundes gilt seit dem 1. September für sechs Monate. Eine zweite Verordnung soll zum 1. Oktober kommen. "Die Maßnahmen reichen vom Absenken der Raumtemperatur bis hin zum Verzicht auf das Beleuchten und Anstrahlen von Denkmälern und historischen Gebäuden oder die Einschränkung von Leuchtreklamen in der Innenstadt. Wir sind hier in enger Abstimmung mit der Stadtverwaltung und der Kaufmannsgilde", so Barlen-Herbig.

Weitere Projekte geplant


Der "Lichterzauber" ist nur eines von sechs Förderprojekten, die aus dem Beteiligungsprozess "Zukunftswerkstatt Innenstadt" hervorgingen. Eine blühende Stadtoase mit Open Stage, neues Mobiliar für den historischen Marktplatz, autarke Bike-Ports zur Stärkung des Radverkehrs, ein touristisches Videomapping und eine Projektschmiede für Jugendliche sind die weiteren Vorhaben, die auf grünes Licht des Fördermittelgebers warten. Alle Maßnahmen müssen im März 2023 abgeschlossen sein."Bis heute haben wir leider noch keine Förderzusage für diese Vorhaben erhalten - die Prüfungen dauern an"; sagte die Marketing-Chefin. "Die NBank arbeitet personell an der Kapazitätsgrenze. Eigentlich wollten wir schon in diesem Sommer unsere blühende Stadtoase einweihen und die neuen Sitzmöbel auf dem Marktplatz installieren, doch ohne Zusage können wir nicht handeln. Uns läuft die Zeit davon - ich bin fast jede Woche mit der NBank im Austausch und schaue jeden Morgen voller Hoffnung in mein Postfach", so Anja Barlen-Herbig. "Wichtig ist, dass wir die Förderbescheide noch in diesem Monat erhalten, dann haben noch eine Chance alle Projekte bis Ende März 2023 abzuschließen. Ansonsten wird es sehr eng."

Ähnlich ist die Zeitverzögerung beim Bundesförderprogramm "Zukunftsfähige Innenstädte und Zentren" - auch hier stehen etliche Innenstadtprojekte in der Warteschleife - nur der Startschuss fehlt. Mit einem Projekt wird Peine Marketing nun ohne Förderzusage starten: mit der "Projektschmiede für Jugendliche" - einem mehrstufigen Beteiligungsprozess für junge Menschen aus Stadt und dem Umland. Der Stadtrat hat für dieses wichtige Beteiligungsprojekt grünes Licht für den Start ohne Förderbescheid gegeben - und geht damit ins Risiko. "Wir wollen mit den Jugendlichen ins Gespräch kommen und ihre Wünsche erfahren - wie stellen sie sich die Innenstadt der Zukunft vor? Welche Maßnahmen sind erforderlich? Aktuell bin ich dabei, mit den Schulen, Jugendeinrichtungen und Akteuren der Jugendarbeit zu sprechen - nach den Herbstferien soll es losgehen! Es wird ein hybrider Prozess - eine Kombination aus digitalen Formaten und Workshops. So viel sei schon verraten."


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