Oberg. Wie der Evangelisch-Lutherischer Kirchenkreis Peine mitteilte, hat das Martinsspiel vor der Johannes-der-Täufer-Kirche eine mehr als 20jährige Tradition. Es bezog sich auf die Geschichte des Bischofs Martin von Tours, der als römischer Soldat seinen Mantel mit einem frierenden Bettler teilte.
Im 500. Jubiläumsjahr der Reformation wollte Pastorin Marion Schmager jedoch neue Wege gehen. „Wir sind heute in der Kirche und die Hauptkonfirmanden zeigen ein Stück über Martin Luther. 14 Jugendliche sind dabei und haben viel Text gelernt. Damit möchten wir zeigen, wie wichtig Luthers Wirken für die Reformation war“, erklärt die Pastorin.
In der fast voll besetzten Kirche begannen die Konfis ihr Stück mit der Taufe Luthers. Diese fand am Tag des heiligen Martin, Namenspate Luthers, und damit einen Tag nach der Geburt des Reformators statt. Stilecht kostümiert spielten die Jugendlich dann Szenen aus Luthers Leben wie seine Zeit im Kloster, Gespräche mit Gläubigen und schließlich die Abschrift und Übersetzung der Bibel nach. Auch Widersacher Tetzel, der fröhlich mit Ablassbriefen handelte, bekam seinen Auftritt. „Wenn das Geld im Kasten klingt, die Seele in den Himmel springt“, rief er und sorgte damit für einen Massenauflauf im Altarraum. Alle wollten sich von ihren Sünden freikaufen. Doch mit der Bibelübersetzung und der Bildung, für die Luther und Philipp Melanchthon sich gleichermaßen einsetzten, griff die Reformation immer mehr um sich und die Menschen verloren ihre Furcht vor Gott.
„Lasst uns nun mit unseren Laternen und Fackeln ebenfalls etwas Licht in die Welt tragen“, forderte Pastorin Schmager abschließend auf und gab so das Startsignal für den großen Umzug. Geleitet von einem Feuerwehrauto und Mitgliedern der Jugendfeuerwehr machte sich der lange Zug bei sternenklarem Himmel auf den Weg zur Grundschule, wo der Förderverein eine kleine Stärkung vorbereitet hatte. Für den musikalischen Rahmen sorgte der Spielmannszug der Freiwilligen Feuerwehr.
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