Peine. Nach beinahe 27 Jahren nehmen Polizei und Staatsanwaltschaft die Ermittlungen zu einem Mord bei Edemissen wieder auf. Am Abend des 4. Mai 1994 wurde auf der Bundesstraße 214, am ehemaligen Gasthaus "Heidkrug" ein Mann tot in seinem Auto gefunden. Er wurde erschossen. Bis heute konnten der oder die Täter nicht gefunden werden. Doch offenbar gibt es neue Ermittlungsansätze, die nun zur Wiederaufnahme des Falls geführt haben.
Wie die Staatsanwaltschaft Hildesheim auf Nachfrage erklärt, wurden die Ermittlungen wieder aufgenommen, weil neue Spuren vorliegen und Mord nicht der Verjährung unterliegt. Seit längerer Zeit sei eine spezialisierte Ermittlungsgruppe gegründet worden, die sich mit den sogenannten Cold Cases befassen und ihre Ermittlungsergebnisse sodann der zuständigen Staatsanwaltschaft zur Überprüfung vorlegen, sagt Pressesprecherin und Erste Staatsanwältin Christina Wotschke. Wie hoch die Wahrscheinlichkeit ist, dass sich nach beinahe 30 Jahren noch Zeugen melden und wie verlässlich solche Aussagen sind, erklärt Christina Wotschke, dass Aussagen dazu rein spekulativ seien.
Ermittelt wird von der Polizeiinspektion Salzgitter/Peine/Wolfenbüttel aus. Dort wurde im Zentralen Kriminaldienst eine eigens eingerichtete Mordkommission eingesetzt. Die dort bestehende Mordkommission bestehe aus mehreren Personen in wechselnder Anzahl. Nähere Informationen könne man seitens der Staatsanwaltschaft nicht geben, um den Ermittlungserfolg nicht zu gefährden.
Artur L. sitzt angeschossen in seinem Auto
Am Abend des 4. Mai 1994 wurde der Braunschweiger Handwerker Artur L. vor der ehemaligen Gaststätte "Heidkrug" an der Bundesstraße 214 zwischen Braunschweig und Celle in seinem Auto gefunden. Bisherige polizeiliche Ermittlungen ergaben, dass der getötete 52-Jährige zur Tatzeit in seinem Fahrzeug sitzend angeschossen wurde. Das Fahrzeug des Opfers stand zur Tatzeit vor dem Gebäude in unmittelbarer Nähe zur Fahrbahn. Den Ortsansässigen ist der Ort auch als "Sauerfleischkurve" bekannt. Die ehemalige Gaststätte befindet sich in Fahrtrichtung Braunschweig. Trotz sofort eingeleiteter Rettungsmaßnahmen verstarb der Mann zwei Tage später in einem Krankenhaus in Hannover.
Die Polizei in Peine richtete damals eine Mordkommission ein, um die Tat zu klären. Trotz zahlreicher Ermittlungen im persönlichen und geschäftlichen Umfeld des getöteten selbständigen Handwerkers aus Braunschweig konnte die Tat nicht aufgeklärt werden. Die Ermittlungen wurden 1995 eingestellt.
Die Polizei ist in diesem Fall auf Zeugenhinweise angewiesen. Gesucht werden Zeugen, die sich an jeglichen Personen- und Fahrzeugverkehr in diesem Zeitraum und am Tatort erinnern können. Auch die kleinsten Hinweise seien für die Ermittler von großer Wichtigkeit. Bitte melden Sie sich in jedem Fall unter der Telefonnummer 05341/18970 bei der Polizei in Salzgitter.
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