Peine. Der Antrag der Wählergemeinschaft Essinghausen/Duttenstedt, die Anzahl der Ortsratsmandate von 5 auf 9 zu erhöhen, um die Lust auf Demokratie und Ehrenamt zu steigern, werde nicht zu diesem Ziel führen. Daher hält Jörg Zimmermann, Stadtverbandsvorsitzender der SPD Peine, die Ablehnung seitens des Rates für richtig.
Auch die angemahnte Ungleichbehandlung anderen Ortschaften gegenüber könne laut Zimmermann zumindest bezweifelt werden, da für eine erfolgreiche und gute Interessenvertretung nicht die Anzahl der Ortsratsmitglieder entscheidend sein dürfte, sondern die Ergebnisse, die diese produzieren. Gutes Beispiel biete hier der Deutsche Bundestag, der immer weiter personell anwächst und damit auch immer teurer werde, ohne erkennbaren Vorteil für die Bürger/innen des Landes.
"Wir leben in einer Zeit, in der die Veränderungen des gesellschaftlichen Alltages immer mehr zu spüren sind, in der es immer schwieriger wird, Vereinsvorstände zu finden, ehrenamtliche Helfer für gemeinnützige Aufgaben zu verpflichten, in der sich ein großer Teil der Bevölkerung ins Private zurückzieht, und das macht natürlich auch vor politischen Aufgaben nicht halt. Statt Parlamente aufzublähen muss sich vielmehr an der politischen Kultur etwas ändern. Moderne politische Teilhabe funktioniert schon lange nicht mehr einzig und allein durch die Ausübung öffentlicher Mandate. Die Entscheidungsfindung innerhalb der Parteien muss für politisch interessierte Bürgerinnen und Bürger offen sein", macht Zimmermann seinen Standpunkt klar.
Deswegen baue die Peiner Sozialdemokratie im Stadtgebiet ihre Strukturen aktiv um, hin zu mehr Bürgerbeteiligung. Das bedeute, man werde bei der Peiner SPD zukünftig noch aktiver und stärker als bisher auf die Bevölkerung zugehen und bitten, mit Vorschlägen und Ideen die politische Arbeit zu unterstützen. "Wir werden möglichst viele Veranstaltungen öffentlich zugänglich machen, um Interessierten einen Einblick in Themen und Ablauf zu gewähren. Wir werden dem veränderten Wunsch gerade auch von Familien mit Kindern entsprechen und dafür Sorge tragen, dass auch politische Arbeit „familienfreundlich“ gestaltet werden kann. Auch beruflich stark eingebundene Bürger/innen müssen die Möglichkeit bekommen, an der politischen Willensbildung teilzunehmen, dazu werden wir Abläufe straffen, überarbeiten und Gewohntes auf den Prüfstand stellen. Das kann und soll in Ortschaften, in denen dies vom SPD Ortsverein gewünscht und möglich ist, dazu führen, dass selbst Parteilose die Chance bekommen, auf der Liste der Sozialdemokratie für den Ortsrat zu kandidieren. Daher geht unser Konzept weit über den gestellten Antrag und den Aussagen der politische Mitbewerber hinaus. So geht Zukunft nach SPD Lesart", so Zimmermann.
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