Peine. Die Pestalozzi-Sporthalle weist zurzeit einen erhöhten Wert an Legionellen im Wasser auf und ist aus diesem Grund für den Vereinssport gesperrt. Für den Schulsport ist die Sporthalle weiterhin zugelassen.
Die Sporthalle der Pestalozzi-Schule weist einen erhöhten Wert an Legionellen auf und ist aus diesem Grund zurzeit für die Vereinsnutzung gesperrt. Die Trinkwasserverordnung führte für Legionellen einen „technischen Maßnahmenwert“ als Höchstwert ein. Er liegt derzeit bei 100 „kolonienbildenden Einheiten“ in 100 Milliliter Wasser. Bei Überschreitung dieses Richtwertes ist dies bei der Gesundheitsbehörde zu melden und im Rahmen der „Betreiberpflichten“ zu beheben. Die sanitären Anlagen der Peiner Turnhalle überschritten bei regelmäßigen Wasserqualitätsprüfungen diesen Wert. Betreiber von Schwimmbädern, Krankenhäusern und auch Sporthallen sind nämlich dazu verpflichtet, ihre Dusch- und Beckenwasser als vorbeugende Maßnahme regelmäßig auf Legionellen zu untersuchen.
Für den Schulsport zugelassen, für den Vereinssport gesperrt
Katja Schröder vom Landkreis Peine sagt dazu: „Während Schüler zumindest für den Schulsport die Halle weiter nutzen können, wird diese für die Vereinsnutzung zunächst komplett gesperrt.“ Der Grund für diese Entscheidung sei, dass die Schüler tagsüber auf die Toilettenanlagen in der Schule ausweichen können; die Vereinsmitglieder dies jedoch nicht können. „Wir versuchen, diese Anlagen in der Halle noch in dieser Woche durch teilweisen Austausch der Armaturen wieder nutzbar zu machen. So wäre ab der kommenden Woche auch wieder Vereinssport eingeschränkt in der Pestalozzihalle möglich.“, äußert sich Katja Schröder weiterhin zu der aktuellen Situation in der Turnhalle. Keinesfalls könne dort in den kommenden Wochen geduscht werden, da hierfür eine umfangreiche Sanierungsmaßnahme der gesamten Dusch- und Leitungsanlagen erforderlich sei. Die Planung für die Sanierungsmaßnahmen wurden bereits gestern aufgenommen.
Was sind Legionellen und wie gefährlich sind sie?
Laut dem Niedersächsischen Landesgesundheitsamt können Legionellen schwere Lungenerkrankungen verursachen. Die Legionellose oder Legionärskrankheit führe in zehn bis 15 Prozent der Fälle zum Tod. Außerdem könne es zum sogenannten „Pontiac-Fieber“ kommen. Hierbei handele es sich um eine grippeähnliche Erkrankung, die nach zirka ein bis zwei Tagen auftritt. Mit Kopf-, Glieder- und Brustschmerzen sind hier nur ein paar Symptome zu nennen. Die wärmeliebenden Keime vermehren sich insbesondere in warmem Wasser von Trinkwasserinstallationen und können beispielsweise beim Duschen eingeatmet werden. Sie seien jedoch nicht von Mensch zu Mensch zu übertragen. Es wird geschätzt, dass in Deutschland weit mehr als 15.000 bis 30.000 Menschen jährlich an Legionellose erkranken.
mehr News aus Peine