Projekt Spielzeugfrei in der Kita Rappelkiste


Die Kinder hatten keine Spielzeuge zur Verfügung und mussten deshalb kreativ werden. Fotos: Kita Rappelkiste
Die Kinder hatten keine Spielzeuge zur Verfügung und mussten deshalb kreativ werden. Fotos: Kita Rappelkiste

Duttenetstedt. Seit 2002 führt die Kindertagesstätte Rappelkiste alle zwei Jahre das Projekt„ Spielzeugfreier Kindergarten“ durch. Die Kinder haben das gesamte Spielzeug „in den Urlaub“ geschickt. Ein Kind war etwas enttäuscht, dass das Reiseziel nur der Keller oder Dachboden war- und nicht Mallorca.


Seitdem ist nun die Phantasie der kleinen Rappelkistenbewohner gefragt. Das Projekt „Spielzeugfreier Kindergarten“ wird unter anderem zur Suchtprävention eingesetzt. Die Förderung des Sozialverhaltens und die Schulung der Sinne sind ein weiteres Projektziel. Es soll die eigene Kreativität in den Mittelpunkt rücken und die persönlichen Ressourcen fördern und stärken. Es ist eine „kleine Auszeit“ in der heutigen Konsumgesellschaft, in der Kinder mit Spielzeug und anderen Dingen überhäuft werden.

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Ein wichtiges Kriterium in diesem Projekt ist der sparsame Umgang mit Materialien. Da Kinder meistens recht verschwenderisch mit vielen Dingen umgehen, vermittelt das Team der Kita ihnen, dass sie auch mit weniger vieles erreichen können. Es einen recht hohen Papierverbrauch. Die Kinder malen einen Strich, es gefällt ihnen nicht und das Blatt wird weggeworfen. In der spielzeugfreien Zeit bekommen die Kinder auf Wunsch, pro Tag, nur ein Blatt Papier, das sie vielseitig nutzen müssen. Erfahrungsgemäß ist der Papierverbrauch in der Rappelkiste nach dieser Zeit über mehrere Monate sehr viel geringer.

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Unsere Kinder haben in der spielzeugfreien Zeit die Möglichkeit sich mit kostenlosen Materialien zu beschäftigen. Und somit werden beispielsweise Toilettenpapierrollen nicht gleich weggeworfen, sondern es entstehen tolle Ferngläser daraus. Ein großer Karton ist ein schnelles Rennauto oder ein schwankendes Boot und eine Pappschachtel wird zum Computer. Die Kinder sind sensibler für das, was um sie herum passiert, da sie kaum Konsumgüter haben, die sie davon ablenken. Sie nehmen ihre Umwelt bewusster wahr und die Kommunikation der Kinder untereinander wird gestärkt.

Für das Team und die Eltern ist es immer wieder faszinierend zu beobachten, wie die Kinder, mit weniger Materialien, ihren Alltag kreativ gestalten.


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