Vechelde. Am gestrigen Donnerstag wurde um 17:40 Uhr durch den stellvertretenden Gemeindebrandmeister Dirk Oppermann der Alarm zur Einrichtung der ÖEL (Örtliche Einsatzleitung) in der Gemeinde Vechelde ausgerufen. Bedingt durch die sich verdichtenden Informationen zur bevorstehenden Wetterlage, wurden bereits zusätzliche Einsatzkräfte alarmiert, um in Notfall schnellstmöglich einsatzbereit zu sein. Aus den im Feuerwehrhaus Vechelde eigens hierfür geschaffenen Räumlichkeiten, wurde sodann die Einsatzlage durch die ÖEL im gesamten Gemeindegebiet koordiniert. Dies teilte die Gemeinde mit.
Bereits nach kurzer Zeit mussten alle Ortsfeuerwehren der Gemeinde Vechelde alarmiert und an diversen Einsatzstellen im Gemeindegebiet eingesetzt werden. Insgesamt kamen 160 Einsatzkräfte zum Einsatz. Im weiteren Verlauf des Abends mussten weitere Kräfte aus den Gemeinden Wendeburg, Ilsede und Edemissen und des Technischen Hilfswerkes (THW) zur Unterstützung angefordert sowie der Verpflegungszug der Gemeinde Vechelde alarmiert werden, so dass in Summe 260 Einsatzkräfte von der ÖEL koordiniert wurden.
Besondere Einsatzschwerpunkte waren die Ortschaften Groß Gleidingen, Vallstedt und Denstorf. Während im südlichen Teil der Gemeinde Straßen überspült wurden und Keller zuliefen, spitzte sich die Lage in Denstorf am Regenrückhaltebecken des Neubaugebietes zu. Hier drückte das Wasser bereits aus der Kanaliation, überflutete die Straßen und setzte mehrere Keller unter Wasser. Erst durch den Einsatz von Hochleistungspumpen des THW, konnte der Wasserspiegel abgesenkt und der „Druck“ aus dem Entsorgungsnetz genommen werden.
Während des Einsatzes musste dann noch ein gemeldeter Blitzschlag in einen Schornstein in Sonnenberg – unter anderem durch den Einsatz der Drehleiter - abgearbeitet werden. Glücklicherweise kam es an dieser Einsatzstelle zu keinen größeren Schäden.
Einsatzgeschehen bis in die Nacht
Die letzte Einsatzstelle von insgesamt 65 wurde gegen 2 Uhr bearbeitet, so dass um 2:30 Uhr die meisten Einsatzkräfte aus den Einsätzen entlassen werden konnten. Gegen kurz vor 8 Uhr musste allerdings erneut wegen eines umgestürzten Baumes in Denstorf, einem vollgelaufenen Keller in Groß Gleidingen sowie aufgrund des Wiederanstieges des Wasserpegels im Regenwasserrückhaltebecken in Denstorf alarmiert werden. Aktuell gibt es immer noch kleinere Einsatzstellen, die von unterschiedlichen Kräften der Feuerwehr Vechelde abgearbeitet werden.
Daniel Goebel Pressesprecher der Feuerwehr Vechelde: „Es war relativ früh klar, dass zumindest Teile der Gemeinde Vechelde von den rotierenden Gewitterzellen getroffen werden, wir haben uns früh dazu entschieden einsatztaktisch die ÖEL einzurichten und Kräfte in Bereiststellung zu nehmen. Das ÖEL Konzept hat gegriffen und wir konnten die Einsatzstellen sehr effektiv koordinieren und abarbeiten.“
Dirk Oppermann, Gesamteinsatzleiter zur Lage: „Bei der Größe der Lage und dem sehr kräftezehrenden und langen Einsatz bin ich mit dem Verlauf sehr zu frieden, ich bedanke mich bei allen eingesetzen Kräften, insbesondere aus den anderen Gemeinden und dem THW für die Unterstützung für die Bürgerinnen und Bürger der Gemeinde Vechelde.“
Öffentliche Gebäude ebenfalls betroffen
In den Liegenschaften der Gemeinde Vechelde gab es ebenfalls Schäden durch die Extremwetterlage. Unter anderem in der Grundschule in Vallstedt ist durch die Fluchttür des zweiten Rettungsweges Wasser in das Gebäude und zwei Unterrichtsräume eingetreten. Aus diesem Grunde musste der Unterricht am Freitag in der Grundschule Vallstedt abgesagt werden. Nach vorläufiger Prüfung ist der weitere Wassereintritt für den Moment unterbunden.
Darüber hinaus gab es kleinere Wassereintritte auf der Baustelle der Zeiträume in Bodenstedt und der Grundschule in Vechelde, welche durch das Personal der Gemeindeverwaltung behoben werden konnten. Eine abschließende Betrachtung aller gemeindeeigenen Liegenschaften wurde durchgeführt.
Bürgermeister Tobias Grünert: „Ich möchte mich bei allen Einsatzkräften, die gestern und heute, aber insbesondere in der vergangenen Nacht, in der Gemeinde Vechelde im Einsatz waren, ganz herzlich bedanken. Durch die Unterstützung des Technischen Hilfswerkes und der benachbarten Kommunen Edemissen, Ilsede und Wendeburg war es uns möglich, die Lage im Gemeindegebiet unter Kontrolle zu bringen und weitere Schäden abzuwenden. Die Leistung und das aufgebrachte Engagement der Einsatzkräfte verdient größte Achtung und Anerkennung. Ich bin sehr froh darüber, dass es nach derzeitigem Kenntnisstand, zu keinen Personenschäden gekommen ist und alle Einsatzkräfte wohl auf sind. Ich hoffe, dass die entstandenen Schäden an den betroffenen Wohnhäusern und an der Grundschule in Vallstedt schnellstmöglich wieder behoben werden können.“
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