Sonderblatt berichtet über die Entstehung des Friedrich-Ebert-Platzes

Ursprünglich wurde der Platz als "Ross"- oder "Pferdemarkt" bezeichnet.

Friedrich-Ebert-Platz mit Wasserturm um 1900.
Friedrich-Ebert-Platz mit Wasserturm um 1900. | Foto: Stadtarchiv

Peine. Aktuell erschienen ist das Archiv-Sonderblatt Nr. 1/2020 über „Die Entstehung des Friedrich-Ebert-Platzes“. Der Leiter des Stadtarchivs Dr. Andreas Kulhawy schließt damit inhaltlich unmittelbar an Archiv-Sonderblatt Nr. 4/1999 an, das die Geschichte des Platzes im 18. Jahrhundert beschrieb. Dies teilt die Stadt Peine in einer Pressemitteilung mit.


„Der heutige Friedrich-Ebert-Platz hat eine lange und vielschichtige Geschichte. Allein die Benennung wechselte mehrfach in den vergangenen 140 Jahren“, erklärt Kulhawy sein Thema. Ursprünglich als „Ross-“ oder „Pferdemarkt“ bezeichnet, sei die Fläche 1889 nach Kaiser Wilhelm I. in Wilhelmsplatz umbenannt worden. In Gedenken an den ersten Präsidenten der Weimarer Republik, Friedrich Ebert, habe das Areal 1929 erstmals seinen heutigen Namen erhalten. Aber 1933 sei durch die Nazis eine Rückbenennung in Wilhelmsplatz erfolgt, die schließlich 1945 wieder aufgehoben wurde.

„Das Gelände lag ursprünglich weit vor den Toren der Stadt. Zunächst dienten die Ländereien als Sandgrube und lagen zu Ende des 18. Jahrhunderts öde da. Die Umwandlung in Gartenland erfolgte ab 1794“, schildert Kulhawy die Ausgangslage. Auf verschlungen Wegen wurde die teils städtische Länderei der Kommune erst entfremdet um dann, zwischen 1883 und 1888, zusammen mit Kirchenländereien von der Stadt Peine zurückgekauft und nun auch städtebaulich erschlossen. Um die Bürger endlich mit sauberem und gesundem Wasser zu versorgen sei auf der Ostseite des Platzes 1887/88 der Bau des ersten Peiner Wasserturms erfolgt. Die Verhältnisse auf der Fläche des heutigen Friedrich- Ebert-Platzes vor und während der Umgestaltung in der Zeit um 1885 habe der bekannte Peiner Senator Carl Voges (1830–1921) in seinen „Geschichten aus dem alten Peine“ dargestellt. „Diese interessante Schilderung gebe ich im neuen Archiv-Sonderblatt ausführlich wieder“, beschreibt Kulhawy den Inhalt des Archiv-Sonderblatts weiter.

Schon um 1900 wäre die umfassende Bebauung des Platzes fertig gestellt worden. Für lange Zeit wurde sein Bild nun von den beiden anliegenden Mälzereien und den Festsälen geprägt. Mit dem Bau der Nord-Süd-Brücke habe er dann erheblich an Bedeutung verloren. Eine Umgestaltung des Platzes erschien mit den Jahren wünschenswert. Daher sei eine Pflasterung des gesamten Westbereichs erfolgt. Die Ilseder Straße wäre in ihrem Verlauf über den Platz in einen reinen Fußweg umgebaut worden. Erst seit Fertigstellung der Umgestaltungsmaßnahmen im Jahr 1990 sei ein einheitlicher Charakter der Fläche hergestellt gewesen.

Seit 2017 kam und komme es nun im Umfeld durch den Abriss der Mälzereien und den umfangreichen Neubau von Wohnungen zu neuen prägenden Umgestaltungen. „Die Geschichte des Friedrich-Ebert-Platzes erfährt gerade eine Fortsetzung“, erklärte Kulhawy abschließend mit einem Lächeln.

Weitere aufschlussreiche Details seien nachzulesen im aktuellen Sonderblatt des Stadtarchivs, das ab sofort im Stadtarchiv (aufgrund der Coronaschutzmaßnahmen nur nach Voranmeldung), der Stadtbücherei, dem Rathaus (bitte an der Einlasskontrolle melden) und dem Kreismuseum sowie im Internet als pdf-Datei zum Download unter http://www.peine-online.de/ unter „Stadtinfos“ erhältlich ist.


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