Storchendrama in Peine: Elterntier musste eingeschläfert werden

Der Vogel hatte sich bei einem Unfall das Bein gebrochen. Doch was wird aus den drei Junggvögeln?

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Der Storchennachwuchs wurde aus dem Nest in Telgte gerettet.
Der Storchennachwuchs wurde aus dem Nest in Telgte gerettet. | Foto: Danny Baumgart

Peine. Am Wochenende ereignete sich im Peiner Stadtteil Telgte ein regelrechtes Storchendrama. Eines der beiden Elterntiere des dort nistenden Paares verletzte sich so schwer, dass es eingeschläfert werden musste. Die drei Jungvögel drohten, nicht ausreichend versorgt zu werden. Danny Baumgart, Storchenbeauftragter des Landkreises Peine berichtet im Gespräch mit regionalHeute.de über die Vorkommnisse.



Am Freitag sei der verletzte Altstorch gefunden worden - ob es sich um das Männchen oder Weibchen gehandelt habe, könne man ohne genauere Untersuchung nicht sagen. Offenbar sei der Vogel - vermutlich vom Wind - in eine Oberleitung gedrückt worden. Dabei habe er sich eine schwere Verletzung am Bein zugezogen. "Wir haben den Vogel ins Artenschutzzentrum nach Leiferde gebracht", berichtet Danny Baumgart. Der Storch sei aber nicht mehr zu retten gewesen. Es sei ein offener Bruch gewesen. Man habe das Tier von seinen Qualen erlöst.

Beinprothese keine Alternative


Joachim Neumann, Mitarbeiter des Artenschutzzentrums, bestätigt die Aussage, dass man in solchen Fällen das Tier einschläfere. Bei Wildstörchen sei das Einsetzen einer Beinprothese nahezu unmöglich. Und auch wenn man manchmal in Zoos oder sogenannten Gnadenhöfen einbeinige Störche sehe, so sei dies meist keine dauerhafte Lösung. Durch den Verlust des Beines würden schnell Probleme an dem noch vorhandenen Bein auftreten. Daher sei es eigentlich tiermedizinischer Konsens, Störche in so einem Fall zu erlösen.

Mit Hilfe der Feuerwehr gelangt Danny Baumgart hoch hinauf zum Storchennest.
Mit Hilfe der Feuerwehr gelangt Danny Baumgart hoch hinauf zum Storchennest. Foto: Danny Baumgart


Da das Storchenpaar in Telgte aber Nachwuchs hatte, stellte sich die Frage, was nun aus diesem wird. Danny Baumgart berichtet, dass der verbliebene Altstorch sich nur halbherzig um Nahrung für die drei Jungen gekümmert habe. Die meiste Zeit habe er im Nest gesessen und nichts getan. Es sei daher nur eine Frage der Zeit gewesen, dass diese an Unterernährung verstorben wären. Daher habe man sich entschieden einzugreifen. Die Jungvögel wurden aus dem Nest geholt und ins Artenschutzzentrum nach Leiferde gebracht.

Hoffnung für den Nachwuchs


Joachim Neumann ist zuversichtlich, dass die Drei hier erfolgreich aufgezogen werden können. Damit habe man Erfahrung. Man habe hierfür einen Extra-Bereich im Zentrum. Zunächst würden sie in einem umgebauten Carport leben. Nach Ende der rund zehnwöchigen Nestlingszeit, würden die ersten Flugübungen beginnen. Dann gehe es raus in die Freiheit. In der ersten Zeit könnten die Vögel, etwa um Futter zu bekommen, immer wieder zurückkehren. Doch erfahrungsgemäß würden die Ausflüge von Mal zu Mal größer. Und irgendwann im Spätsommer oder Herbst geht es dann in den Süden.


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