"Ungenügend" für Hertha-Peters-Brücke: Neubau muss kommen

von Eva Sorembik


Hertha-Peters-Brücke-Peine. Archivfoto: Frederick Becker
Hertha-Peters-Brücke-Peine. Archivfoto: Frederick Becker | Foto: Frederick Becker

Peine. Der Zustand der Hertha-Peters-Brücke ist miserabel. Die Ende vergangenen Jahres durchgeführte Prüfung lieferte ein glattes "ungenügend". Dies geht aus einer Beschlussvorlage hervor, die in der nächsten Sitzung des Ausschusses für Planung und öffentliche Sicherheit erneut auf der Tagesordnung steht.


Wie die Stadtverwaltung in der Vorlage berichtet, habe dieBegutachtung der Brücke aufgrund eines Fortschreitens des Pilzbefalls und einer Schadenserweiterung auf weitere Bauteile eineZustandsnote von 3,8 (in 2016 und 2014 Note 3,5, in 2010 Note 2,5). Zur Aufrechterhaltung der Verkehrssicherheitkönntennach Auskunft es Sachverständigenbüros, welches die Prüfung durchgeführt hatte,Warnhinweise oder Nutzungseinschränkungen zeitnah erforderlich werden, heißt es weiter in der Beschlussbegründung.

Da die Brückenverbindung über die B 65 und den Mittellandkanal für diefür die Stadtentwicklung von grundsätzlicher Bedeutung sei, soll die Hertha-Peters-Brücke durch einen Neubau ersetzt werden. Nachdem bereits im September vergangenen Jahres der Rat beschlossen hatte, die Verwaltung damit zu beauftragen,einen etwaigen Ersatzneubau der Brücke weiter zu verfolgen, soll es nun konkreter werden.Im Zuge der Beratungen seienweitere Fragestellungen hinsichtlich der Frequentierung und Notwendigkeit der Brücke sowieder Dimensionierung der Brücke diskutiert worden, heißt es weiter in der Beschlussvorlage.

Wichtige Verbindung zwischen Innenstadt undSüdstadt


Nun liefert die Verwaltung die Antworten. Im vergangenen halben Jahr wurden drei Zählungen zur Nutzung der Brücke durchgeführt. Die Ergebnisse: Ende August wurden233 Fußgänger und Radfahrer gezählt, die Zählung im November ergab eine Frequentierung von214 Fuß- und Radverkehrsteilnehmern und derjüngsten Zählung im März zufolge hätten nur 78 Nutzer die Brücke genutzt.

Mit dem Bau der Hertha-Peters-Brücke 1988 seieine attraktive Fuß- und Radwegeverbindung über die vielbefahrene Bundesstraße 65 und den Mittellandkanal hinweg geschaffen worden, um die Innenstadt und die Südstadt miteinander zu verbinden.

Wegfall würde Eltern-Taxis fördern


Die Hertha-Peters-Brücke stelle für die Siedlungsgebiete südlich des Mittellandkanals eine attraktive Gehweg- und Radverbindung dar zu den nördlich des Kanals liegenden Kindertagesstätten, zur Grundschule und den anderen kirchlichen und infrastrukturellen Einrichtungen. Ein Wegfall der Brücke würde noch stärker als bisher dafür sorgen, dass Eltern ihre Kinder vom 1. Kindergartentag über die gesamte Schulzeit mit dem Auto zu den jeweiligen Einrichtungen chauffieren, skizziert die Verwaltung die Notwendigkeit der Erneuerung der Verbindung. Die verkehrs- und klimapolitischen Ziele der Stadt Peine als Stadt der kurzen Wege, würden durch einen Fortfall der Brücke verhindert werden.




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