Peine. Auf Hamsterfahrt. Die Ernährungslage im Herzogtum Braunschweig 1914-1918. Eine Vortragsreihe der AG Heimatpfleger der Braunschweigischen Landschaft macht Station im Kreismuseum Peine, berichtet der Landkreis Peine in einer Pressemitteilung.
Die AG Heimatpfleger der Braunschweigischen Landschaft e.V. setzt sich in einer Reihe von Vorträgen mit der „Geschichte von Industrie, Landwirtschaft und Handel im Braunschweiger Land“ auseinander. Am Donnerstag, 18. Oktober 2018, um 19 Uhr, hält Heidemarie Anderlik, Berlin (bis Mitte des Jahres Städtisches Museum Braunschweig) einen Vortrag zur Ernährungslage im Herzogtum Braunschweig in den Jahren 1914 bis 1918 im Kreismuseum Peine, Stederdorfer Straße 17.
Hintergrund:
Im Ersten Weltkrieg 1914/18 waren Unterernährung, Krankheiten und eine Zunahme der Sterblichkeit die Folge der mangelhaften Lebensmittelversorgung der Heimatfront. Die Hungerkatastrophe zeichnete sich im Deutschen Reich bereits Anfang 1915 ab und kulminierte im Kriegswinter 1916/17, dem sogenannten „Kohlrübenwinter“. Die Ursache für die Hungersnot ist nicht nur in der Handelsblockade der Kriegsgegner zu suchen, sondern war auch das Ergebnis fehlender Planung und krasser Fehlentscheidungen im Land selbst.
Mit Schulspeisungen und öffentlichen Suppenküchen konnte die Versorgungslage nur wenig verbessert werden. Wer konnte, ging auf Hamsterfahrt und wem es gelang, beim Bauern Eier oder gar Butter zu ergattern, schätzte sich glücklich. Von der Steckrübe als der „Ananas des Nordens“ war keine Rede. Für die zentrale Verteilung von Lebensmitteln und zur Kontrolle des Schwarzmarkts wurde im Mai 1916 das Kriegsernährungsamt eingerichtet. Wie es im Herzogtum Braunschweig aussah, darüber berichtet der Vortrag.
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