Was tun bei Afrikanischer Schweinepest? Ernstfall wurde geprobt

Der Landkreis Peine hat am 14. und 15. Juli eine zweitägige interdisziplinäre Tierseuchenübung abgehalten.

Bei der diesjährigen Tierseuchenübung zur Afrikanischen Schweinepest wurde unter anderem die Bergung von Fallwild geübt.
Bei der diesjährigen Tierseuchenübung zur Afrikanischen Schweinepest wurde unter anderem die Bergung von Fallwild geübt. | Foto: Landkreis Peine

Peine. Der Landkreis Peine hat am 14. und 15. Juli eine zweitägige interdisziplinäre Tierseuchenübung abgehalten. Wie in jedem Jahr war dies Teil der landesweiten Tierseuchenübung, an der alle niedersächsischen Landkreise, die Taskforce Tierseuchen, das Niedersächsische Landesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (LAVES) und das Landwirtschaftsministerium teilnehmen. Das berichtet der Landkreis Peine in einer Pressemitteilung.


Die Übung gibt den kommunalen Behörden die Gelegenheit, sich vertieft mit verschiedensten Fragestellungen im Tierseuchenfall auseinanderzusetzen und mit weiteren im Krisenfall an der Bekämpfung beteiligten Behörden und Verbänden zu vernetzen, um die Weichen für die erfolgreiche Zusammenarbeit zu stellen. „Erfolgreiche Tierseuchenbekämpfung, insbesondere von Wildseuchen wie der afrikanischen Schweinepest, ist eine langfristige Mammutaufgabe, die keineswegs allein von den Veterinärbehörden bewältigt werden kann, auch wenn diese den Gesamteinsatz koordinieren“, erklärt Kreissprecher Fabian Laaß.

Damit getroffene Maßnahmen nachhaltig wirksam sind, wird im Tierseuchenfall vom örtlichen Veterinäramt eine Fachberatersitzung einberufen. Daran nehmen lokale Experten der Jägerschaft, der Landesforsten, des Landvolks, der Straßenbaubehörden und Ordnungsämter, der unteren Naturschutzbehörden, des Katastrophenschutzes, der betroffenen Gemeinden, Polizei und Interessenverbände teil. Ziel ist es, notwendige Maßnahmen mithilfe einer sorgfältigen Interessen- und Machbarkeitsabwägung anhand der örtlichen Gegebenheiten einzuleiten.

Übungsszenario am Eixer See


Als Übungsszenario wurde angenommen, dass eine am Eixer See erlegte Bache im Rahmen des Schweinepestmonitorings positiv auf das Virus der Afrikanischen Schweinepest getestet wurde. „Dieses Monitoring ist ein wichtiges Instrument zur Früherkennung eines möglichen Seucheneintrags in die bisher gesunde heimische Wildschweinepopulation. Ist die Seuche erstmal ausgebrochen, läuft für uns die Zeit. Je früher eine Einschleppung auffällt, desto enger kann das Geschehen räumlich eingegrenzt und bekämpft werden“, berichtet Laaß.

Bei der Fachberatersitzung wurden die möglichen Gebiete für sogenannte Restriktionszonen und die darin einzuleitenden Bekämpfungsmaßnahmen durchgesprochen. Gegen die Verschleppung des Erregers in weitere Gebiete durch infizierte Wildschweine helfen zum Beispiel Zäune, die intensive Fallwildsuche und Beseitigung der Kadaver sowie jagdliche Maßnahmen, Absperrungen, Betretungs- und Nutzungsverbote. Mit diesen Maßnahmen hatten vor einiger Zeit Tschechien und Belgien erste Einträge des Virus erfolgreich bekämpft. Beide Länder sind heute wieder frei von der Afrikanischen Schweinepest.

Intensive Suche nach Fallwild


In Gebieten, in denen die Afrikanische Schweinepest ausgebrochen ist, ist eine der wichtigsten Maßnahmen zur Eindämmung des Seuchenausbruchs die intensive Suche nach Fallwild (verendeten Wildschweinen) und dessen Bergung, um das Ausbruchsgebiet von den hochinfektiösen Kadavern zu befreien. Daher wurde das Hilfspersonal am zweiten Tag der Übung zur sachgerechten Bergung von Fallwild geschult und die eigentliche Bergung mit dem vom Fachdienst Veterinärwesen beschafften Material geübt.


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