Tödlich für Mensch und Tier: Wieder Giftköder am Mittellandkanal


Die Polizei ist beim mutmaßlichen Fund neuer Giftköder auf Hinweise angewiesen. Symbolfoto: Robert Braumann
Die Polizei ist beim mutmaßlichen Fund neuer Giftköder auf Hinweise angewiesen. Symbolfoto: Robert Braumann | Foto: Robert Braumann

Peine. Der Fund von Giftködern am Mittellandkanal im Landkreis Peine sorgt erneut für Aufruhr. Ein aufmerksamer Jäger brachte kürzlich einen toten Rotmilan zum Veterinäramt. Bei der Untersuchung stellte sich heraus, dass dieser tatsächlich durch das seit Jahren verbotene Pflanzenschutzmittel Carboruran vergiftet wurde. Dieses Mittel ist auch für Menschen hoch giftig. Der Landkreis Peine bittet in einer Pressemitteilung nun um Mithilfe.


Es wird dringend davor gewarnt, eventuell gefundene Köder mit bloßen Händen anzufassen. Typisch für präparierte Köder seien bläuliche oder lila stecknadelkopfgroße körnige Anhaftungen. Tierhalter und Spaziergänger werden aufgerufen, besonders auf ihre freilaufenden Tiere achtzugeben, um sicher ausschließen zu können, dass zum Beispiel ein Hund unbemerkt präparierte Köder verschlingt und so zu Schaden kommt.

Wer die mutmaßlich präparierten Köder (zum Beispiel Fleischstücke, Geflügelteile, Tauben, Mäuse, mit blauen oder violetten stecknadelkopfgroßen Anhaftungen) findet, wird gebeten, diese ohne direkte Berührung wasserdicht zu verpacken, und bei der nächsten Polizeidienststelle oder beim zuständigen Veterinäramt abzugeben und Strafanzeige gegen unbekannt zu erstatten. Die Köder können bei der Polizei oder dem für den Fundort zuständigen Veterinäramt für eine spätere Analyse im Rahmen der Strafverfolgung eingefroren werden.

Ermittlungserfolg von Fülle der Hinweise abhängig

Auch wenn sich in den meisten Fällen kein Täter ermitteln lässt, steige die Wahrscheinlichkeit, einer erfolgreichen Strafverfolgung, mit jedem zur Anzeige gebrachten Vorfall. So könne zum Beispiel eine Karte der ausgelegten Köder erstellt werden, anhand derer dann Zusammenhänge mit weiteren eingehenden Hinweisen hergestellt werden können. Wichtig sind daher die genaue Beschreibung des Fundortes (Karte, genaue Beschreibung, gegebenenfalls GPS–Koordinaten) und des Fundzeitpunktes, wann immer möglich mit einem Foto der Auffindesituation und evtl. gemachten Beobachtungen, sowie eine gute wasserdichte (zum Beispiel Plastikbeutel mit Zipverschluss, verschließbares Glas oder Dose) Verpackung.

Da aufgrund der Gesamtumstände davon auszugehen ist, dass hier mit präparierten Ködern vorsätzlich der Tod des eingangs genannten Greifvogels in Kauf genommen wurde oder gewollt war, wurde bei der Staatsanwaltschaft Strafanzeige wegen Verstoßes gegen das Tierschutzgesetz erstattet.


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