Berlin. Der von Minister Boris Pistorius (SPD) geplante Umbau im Verteidigungsministerium, der auch eine Reduzierung der Führungsebene vorsieht, stößt bei den Arbeitnehmervertretern auf Zustimmung. "Endlich ein Minister, der von oben nach unten aufräumt", sagte Herbert Schug, Bundesvorsitzender des Verbands der Arbeitnehmer der Bundeswehr (VAB), der "Süddeutschen Zeitung".
Die Bundeswehr habe sich die letzten 20 Jahre mehr als halbiert, die Zahl der Führungskräfte sei jedoch stabil geblieben, in manchen Bereichen sogar gestiegen. "Das lag daran, dass sie es waren, die die zahlreichen Reformen umzusetzen hatten und sich selbst dabei warme Nester gebaut haben", kritisierte Schug. Es müsse Schluss sein, dass Beamte sich die Vorgänge - und damit die Verantwortung - hin und her schieben. Geplant ist nach Informationen der SZ, dass die Stellen in den Büros der Staatssekretäre reduziert und die Stäbe "Organisation und Revision" sowie "Strategische Steuerung und Ausrüstung" mit bereits existierenden Fachabteilungen verschmolzen werden sollen, wodurch sich hier Stellen sparen lassen.
Kernelement der Reform soll die Wiedereinführung des 2012 abgeschafften Planungs- und Führungsstabs sein, der Prozesse effizienter machen, Doppelstrukturen auflösen und die Anschaffung von Ausrüstung und militärischem Gerät beschleunigen soll. Bisher ist es oft so, dass ein Vorgang monatelang durch diverse Abteilungen wandert und so viel Zeit verloren wird. "Ein Verteidigungsminister hat mir mal gesagt: `Ich bekomme eine Vorlage zwei Monate nach Erstellung`", so Schug, der seit 2010 Bundesvorsitzender des VAB im DBB-Beamtenbund ist. "Die linke Leiste der Mitzeichner weist 15 Namenskürzel auf. Oben ganz fett steht `EILT SEHR!` Am Entwurf selbst wurde aber nichts verändert."
Das beschreibe sehr zutreffend die Situation, wie sie leider immer noch bestehe.
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