Wolfenbüttel. Wie viele andere Kommunen der Region, will auch die Stadt Wolfenbüttel vom Sofortprogramm "Perspektive Innenstadt" profitieren, wofür sie über 1,09 Millionen Euro vom Land Niedersachsen zur Verfügung gestellt bekommt. Mit diesem Betrag sollen 18 Projekte in der Lessingstadt finanziert werden, die die Innenstadt nach der Corona-Pandemie wiederbeleben sollen. Unter anderem möchte man dem Leerstand entgegenwirken.
Eigentlich sollten die Bürger in einem Beteiligungsprozess schon vor dem Projektstart einbezogen werden und mitbestimmen können, was für Maßnahmen von dem Geld umgesetzt werden. Doch im Dezember hatte die Verwaltung bereits Vorschläge erarbeitet und dem Rat vorgelegt, der den Ideen zustimmte. Im weiteren Verlauf sollen die Bürger aber in die Prozesse eingebunden werden, verspricht Bürgermeister Ivica Lukanic.
Leerstände reduzieren
Im Fokus der Projekte steht, der Innenstadt wieder mehr Leben einzuhauchen und beispielsweise Leerstände zu reduzieren. Das wolle man erreichen, indem man nicht genutzte Immobilien über das Pop-Up-Store-Konzept temporär vermietet. Dazu will die Stadt für einen bestimmten Förderzeitraum ein bis zwei Leerstände anmieten und diese zu subventionierten Mieten für begrenzte Nutzungszeiten - etwa vier bis acht Wochen - abgeben. Geschäfte und Start-ups könnten hier ihr Warenangebot für Kunden testen. So bestehe die Möglichkeit, kreative Ideen auszuprobieren. Für die Raumnutzung sollen sich Interessenten mit einem Konzept im Rahmen eines Wettbewerbes bewerben können. Kosten soll das Ganze etwa 75.000 Euro.
"WOW" steht für "Realisierung Wissensort Wolfenbüttel". Hier könnte eine leerstehende Immobilie als multifunktionaler Raum genutzt werden, um Lern- und Austauschort für Lehrende, Studenten und die Zivilgesellschaft zu schaffen. Ziel dabei sei der Wissenstransfer in breite Bevölkerungsschichten zu Kernthemen wie Klimaschutz und Digitalisierung. Durch die Integration eines kleinen Cafés soll eine längere Verweildauer ermöglicht und durch temporäre Informations- und Serviceangebote der Stadt, des Landkreises und der Ostfalia ein neuer Anziehungspunkt entstehen. 150.000 Euro soll die Umsetzung kosten.
Für Fahrräder sollen ebenfalls Leerstände genutzt werden. Vor allem für E-Bikes. Durch die zunehmende Zahl hochwertiger E-Bikes steige das Bedürfnis nach sicheren, witterungsgeschützten Abstellanlagen in der Innenstadt, begründet die Verwaltung ihren Vorschlag. Die Nutzung von Leerständen in Bestandsbauten soll hier Vorrang vor einem Neubau haben. 95.000 Euro werden hierfür veranschlagt.
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