Polarlichter über der Region? So stehen die Chancen

Ein geomagnetischer Sturm könnte heute Nacht für das Himmelsspektakel sorgen. Doch das hängt von mehreren Faktoren ab.

von


Polarlichter sind in der Vorstellung der meisten Menschen grün. Doch sie können auch andere Farben haben. Symbolbild
Polarlichter sind in der Vorstellung der meisten Menschen grün. Doch sie können auch andere Farben haben. Symbolbild | Foto: pixabay

Region. Zwar herrscht in den Köpfen vieler Menschen die Vorstellung, Polarlichter gebe es nur im Norden Skandinaviens (oder Gegenden auf gleichem Breitengrad) zu sehen, doch das ist ein Trugschluss. Erst im September dieses Jahres gab es vermehrt Meldungen über Sichtungen im Bereich Magdeburg. In der kommenden Nacht soll wieder die Chance bestehen, das Himmelsspektakel zu sehen. Ob auch in unserer Region, hängt von mehreren Faktoren ab.



Laut Definition des Deutschen Wetterdienstedt (DWD) sind Polarlichter Leuchterscheinungen am Himmel, die hauptsächlich in polaren Gegenden beobachtet werden. Am Nordpol heißen sie Nordlicht (aurora borealis), am Südpol entsprechend Südlicht (aurora australis).

Verschiedene Farben möglich


Polarlichter entstehen in 70 bis 800 Kilometer Höhe durch elektrisch geladene Teilchen des Sonnenwindes. Diese werden durch das Magnetfeld der Erde zu den Polen hin abgelenkt. Dort dringen sie in die Erdatmosphäre ein und regen je nach Höhe unterschiedliche Molekülarten an, Licht einer bestimmten Wellenlänge zu emittieren. Das grüne Polarlicht wird hauptsächlich von Sauerstoffatomen in etwa 120 Kilometer Höhe erzeugt. Das rote Polarlicht dagegen hat seinen Ursprung meist bei Sauerstoffatomen in etwa 200 Kilometer Höhe. Neben den durch Sauerstoffatome erzeugten Polarlichtern gibt es auch violette bis blaue Polarlichter, die meist von Stickstoffatomen ausgehen, wobei diese Polarlichter sich häufig über einen relativ großen Wellenlängenbereich erstrecken, heißt es beim DWD.

Bei starken solaren Ausbrüchen können Polarlichter bis in die mittleren Breiten beobachtet werden. Solche Ausbrüche fänden meist alle elf Jahre während der Phase maximaler Aktivität auf der Sonne statt. In solchen Jahren könnten über Norddeutschland an zirka zehn Nächten im Jahr Polarlichter beobachtet werden, so der DWD.

Geomagnetischer Sturm vorausgesagt


Und laut übereinstimmenden Medien könnte es in der heutigen Freitagnacht wieder soweit sein. Das US-Weltraumwetter-Vorhersagezentrum "Space Weather Prediction Center" rechne demnach damit, dass ein geomagnetischer Sturm der Stärke G3 auf die Erde trifft. Üblicherweise könnten bei einem Sturm dieser Stärke Polarlichter bis zum 50. Breitengrad beobachtet werden. Alles was nördlich von zum Beispiel Mainz oder Bayreuth liegt, hat also theoretisch die Chance, am Nachthimmel Polarlichter zu erblicken.

Wenig Hoffnung für die Region


Allerdings gibt es noch weitere Faktoren, die eine Rolle spielen. Zum einen der Zufall: Wenn überhaupt, wird das Polarlicht vom Sonnensturm nicht überall gleichzeitig und gleichmäßig ausgelöst. Hinzu kommt, dass man in dicht besiedelten Gebieten durch das künstliche Licht Schwierigkeiten haben dürfte, das Naturspektakel zu sehen. Doch der entscheidende Faktor könnte das Wetter sein. Und da sieht es nicht gut aus für unsere Region. Eigentlich wird für den kompletten Bereich zwischen Harz und Heide ein bedeckter Himmel vorhergesagt. Ein bisschen Hoffnung gibt es aber schon. Falls es doch einmal aufklart, kann es sein, dass man das Licht am Himmel sieht.


mehr News aus der Region