Salzgitter. Nach einem Hinweis berichtete regionalHeute.de kürzlich über die Tags an einem gut sichtbar abgestellten Bereitschaftsbus der Firma MiaBus. Wir haben mit der Polizei Salzgitter über diesen und ähnliche Fälle gesprochen. Im Falle des beschmierten Busses dauern die Ermittlungen noch an, insgesamt ist die Polizei in Salzgitter aber beim Thema Graffitis gut aufgestellt.
Insgesamt sind die bekannt gewordenen Fälle von Sachbeschädigungen durch Graffitis deutlich zurückgegangen. Für das gesamte Einzugsgebiet der Polizeidirektion in Salzgitter, Peine und Wolfenbüttel wurden im Jahr 2016 noch 501 Taten gemeldet. 2017 waren es 304 Fälle und 2018 sank die Zahl auf nur noch 246 gemeldete Graffitis. Die Aufklärungsquote blieb in den Jahren relativ konstant bei durchschnittlich 37 Prozent. "Das ist schon nicht wenig, wenn man sich vorstellt, dass die Täter meistens weg sind, wenn die Polizei vor Ort ist", erklärt Matthias Pintak von der Polizeiinspektion Salzgitter/Peine/Wolfenbüttel im Gespräch mit regionalHeute.de. Dabei gibt es bei der Polizeiinspektion, im Gegensatz zur Polizeiinspektion Braunschweig, keine Ermittlungsgruppe Graffiti. "Wir haben, wie man anhand der Straftaten sieht, keinen Bedarf. Die Ermittlungen werden vom Zentralen Kriminaldienst (ZKD) durchgeführt. Diese stimmen sich dann mit den Kollegen in den einzelnen Polizeiinspektionen ab", erläutert Pintak. Die Sachbearbeiter bekommen die "Tags" genannten Signaturen der Sprayer als Fotos und geben diese dann händisch in einen Computer ein. Anhand vorhergegangener Fälle können dann relativ schnell Ähnlichkeiten festgestellt werden. "Bei einem Fingerabdruck, der zum Landeskriminalamt (LKA) geschickt werden muss dauert die Auswertung deutlich länger", merkt Pintak an.
Prävention und Sensibilisierung
Pintak erklärt außerdem, wie eine solche positive Entwicklung bei den Fallzahlen zustande kommt: "Die Leute sind beim Anzeige- und Beobachtungsverhalten deutlich sensibler geworden. Wenn Sachbeschädigungen gemeldet werden, können wir in der Lagebesprechung beurteilen, an welchen Orten Polizeikräfte zur Prävention eingesetzt werden müssen." Doch sei nicht nur die erhöhte und zielgenaue Präsenz ein Grund für den Rückgang der Fallzahlen. "Wir haben zum Beispiel Schulpräventionsprogramme. Es hilft sehr die Schüler dafür zu sensibilisieren, dass sie Straftaten begehen", erläutert Pintak: "Seitens der Bevölkerung ist auch das Vertrauen da, dass ein Anruf wirklich etwas bringt. Es ist ein Gesamtpaket. Durch Ermittlungsansätze wie die Zuordnung von Tags zu bestimmten Personen kann eine Täterzuordnung möglich sein. Ebenso hat die Verbreitung von Kamerahandys und das Verhalten der Bevölkerung insgesamt in den vergangenen Jahren geholfen, und wenn nur ein Nachbar sagt 'Was machen Sie denn da an der Hauswand?'", schlussfolgert Pintak zufrieden.
Die Polizei rät, in solchen Fällen im Zweifel lieber einmal öfter anzurufen, wenn man Personen sieht, die vielleicht im Bereich Graffiti tätig sind. "Wenn man einem Täter sieht, sollte man den Kollegen eine gute Täterbeschreibung mitgeben. Hilfreich sind zum Beispiel, ob der Täter einen Rucksack oder eine markante Tasche bei sich führt", rät Pintak den Bürgerinnen und Bürgern.
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