Mannheim: Auto rast in Menschenmenge - Polizei spricht von Einzeltäter

Die Polizei bestätigt zwei Todesopfer. Ein Verdächtiger wurde festgenommen.

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Symbolfoto.
Symbolfoto. | Foto: Matthias Kettling

Mannheim. In Mannheim ist es am Montag gegen 12.15 Uhr zu einer gefährlichen Einsatzlage in der Innenstadt gekommen. Das Lagezentrum der Landesregierung rief Alarm aus und die Bevölkerung auf, die Innenstadt "großräumig zu meiden". Ein Auto ist in eine Gruppe von Menschen gerast.



Im Bereich Wasserturm/Plankenkopf kam es zu einem Großeinsatz von Rettungskräften. Die Polizei sprach von einer lebensbedrohlichen Einsatzlage, vor der auch die KATWARN-App die Bevölkerung warnte. Wie die Polizei am frühen Nachmittag bestätigte, raste ein Autofahrer in eine Menschenmenge. Am Abend dann die Bestätigung: Es gibt zwei Todesopfer. Auf einem Foto war ein abgedeckter Leichnam zu sehen. Fünf Menschen wurden darüber hinaus schwer verletzt, fünf weitere erlitten leichte Verletzungen. Alle Verletzten wurden nach Polizeiangaben in verschiedene Krankenhäuser gebracht. Bei dem Tat-Fahrzeug handelt es sich offenbar um einen Ford Fiesta.

Mannheim: Auto rast in Menschenmenge


Die Innenstadt sei, so ein Polizeisprecher am Mittag, bei diesem Wetter gut besucht gewesen. Es liefen Vorbereitungen für eine Fastnacht-Veranstaltung. Am Nachmittag teilt das Universitätsklinikum Mannheim mit, dass man dort zwei Erwachsene und ein Kind akutmedizinisch versorge. In der Cafeteria des Universitätsklinikums wurde eine Notfallbetreuung, unter anderem durch die Klinikseelsorge, eingerichtet.

Mannheim: Innenstadt abgeriegelt - Verdächtiger festgenommen


Ein Großteil der Stadt wurde für längere Zeit abgesperrt. Schon kurz nach der Tat hieß es, dass die Polizei einen Tatverdächtigen festgenommen habe. Am Abend dann die Bestätigung: Es handelt sich um einen 40-Jährigen mit deutscher Staatsbürgerschaft. Bei dem Mann soll es sich um einen "Einzeltäter" handeln. Aktuell bestünde keine Gefahr mehr für die Bevölkerung. Die Bewohner und Menschen in der Innenstadt wurden zunächst gebeten, in den Häusern zu bleiben.

Vor Ort gab es zunächst widersprüchliche Angaben zum Geschehen. Die Polizei gab nach und nach nur wenige Informationen bekannt. Am späten Abend soll es noch eine Pressekonferenz geben. Rainer Wendt, Bundesvorsitzender der Deutschen Polizeigewerkschaft, ordnet im Gespräch mit WELT ein, dass sich die Feststellungen vor Ort meist nicht mit der ersten Stellungnahme der Polizei decken. Diese könne nur wirklich gesicherte Informationen weitergeben. In der Polizeiarbeit müsse man zunächst einmal vom Schlimmsten ausgehen. Ob es ein Verkehrsunfall war oder doch ein Anschlag, auch dazu gibt es bislang kein offizielles Statement. Laut Wendt spreche vieles für einen Anschlag.

Innenministerin Nancy Faeser hatte ihren Besuch des Rosenmontagszuges in Köln abgebrochen, um nach Mannheim zu reisen.

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