München. Die Polizei in Bayern hat am Mittwochmorgen mehrere Villen eines russischen Milliardärs am Tegernsee untersucht. Das berichtet der "Spiegel" unter Berufung auf Justizkreise.
Es geht demnach unter anderem um den Verdacht der Steuerhinterziehung in Höhe von mehr als 555 Millionen Euro. Es seien 250 Beamte im Einsatz, darunter Spezialkräfte der Bundespolizei, hieß es. Hintergrund der Aktion sind nach Informationen des Nachrichtenmagazins bislang verdeckt geführte Ermittlungsverfahren der Staatsanwaltschaft München II und der Generalstaatsanwaltschaft Frankfurt am Main wegen des Verdachts der Steuerhinterziehung, der Geldwäsche und Verstoßes gegen das Außenwirtschaftsgesetz. Beamte der Abteilung für Schwere und Organisierte Kriminalität im Bundeskriminalamt und der Steuerfahndung verdächtigen den Russen demnach unter anderem, Einkommens- und Schenkungsteuer im großen Stil hinterzogen zu haben.
Der Oligarch im Visier der Ermittler gilt als einer der reichsten Russen und Putin-Unterstützer. Kurz nach dem russischen Angriff auf die Ukraine Ende Februar landete er auf der Sanktionsliste der Europäischen Union. Er verließ Bayern offenbar wenige Stunden, bevor die Sanktionen in Kraft traten. Der Russe soll sich derzeit im Ausland aufhalten.
mehr News aus der Region