Braunschweig. Nach dem Niedersachsenderby zwischen Eintracht Braunschweig und Hannover 96 am Wochenende hat die Polizei bereits von einem erfolgreichen Einsatzverlauf gesprochen. Aktuell sei man allerdings noch bei der genauen Auswertung. Diese habe bereits das Gefahrenpotenzial bestätigt, welches am Spieltag herrschte. Während des Derbys wurde eine große Anzahl an pyrotechnischen Gegenständen sichergestellt. Die Polizei konnte damit vermutlich eine weitere Eskalation vermeiden.
Die Prognosen, die im Vorfeld des Derbys durch die Polizei Braunschweig erstellt wurden, seien eingetreten. Im ausverkauften Stadion verfolgten nach Veranstalter insgesamt 20.965 Zuschauer das Spiel, darunter hätten sich rund 1.000 Personen der Risikoszenen beider Vereine befunden.
Dies seien Gruppen, die als gewaltbereite Personen jede Möglichkeit des Aufeinandertreffens zu Gewalttätigkeiten und massiven Abbrand von Pyrotechnik nutzen würden. Es sei der Polizei gelungen, durch strikte Trennung dieser Gruppen zu erwartende gewalttätige Auseinandersetzungen zu verhindern.
Polizei findet Pyrotechnik
Das Auffinden von mitgeführter Pyrotechnik und anderen gefährlichen Gegenständen sei zwar Aufgabe der Ordnungsdienste des Vereins, die Polizei habe nach Lagebeurteilung die Einlasskontrollen allerdings unterstützt.
Hierbei wurde von Polizeikräften eine große Anzahl unter anderem an Pyrotechnik sichergestellt. Gefunden wurden:
- 102 Bengalfackeln
- 30 Rauchtöpfe
- 28 Blitz-Knall-Bombetten
- 3 Signal-Launcher mit jeweils 9 Schuss
- 7 Fallschirmsignalraketen
- 10 Standfeuerwerke
Darüber hinaus wurden bei den Kontrollen auch drei Feuerlöscher und ein Winkelschleifer mit neun Trennscheiben sichergestellt. Diese Funde belegten, welches Gefahrenpotenzial die Gesamtsituation an diesem Tag ausgemacht hat, so die Polizei.
Nicht alles konnte sichergestellt werden
Dennoch sei noch Pyrotechnik unentdeckt ins Stadion gebracht worden und habe beim Abbrennen und Abschießen zu gefährlichen Situationen geführt. Dies seien Gefahrenlagen, die bundesweit in den Stadien festzustellen seien. Hierzu seien zahlreiche Strafverfahren eingeleitet und vorliegende Videoaufzeichnungen ausgewertet worden. Der Verein hat Geschädigte und Zeugen aufgerufen, sich zu melden.
Das Inbrandsetzen von Sitzschalen und eine zunehmende Gewaltbereitschaft in den Gästeblöcken habe die besondere Gewaltbereitschaft dokumentiert, so die Polizei. Das sofortige Einschreiten von Polizeikräften habe weitere Eskalationen verhindert.
Auf Eingriffe in den Zuschauerrängen habe man allerdings verzichtet. "Eine Intervention durch Einsatzkräfte gegenüber einzelnen Gewalttätern in Blöcken mit über 2.000 Personen erfordert eine sorgfältige Gefahren- und Güterabwägung, da dies mit hoher Wahrscheinlichkeit zu weiteren Eskalationen und zu verletzten Personen geführt hätte", so Gesamteinsatzleiter Roger Fladung abschließend.
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