Niedersachsen. Wie das Landesamt für Statistik Niedersachsen (LSN) auf Basis vorläufiger Ergebnisse in einer Pressemeldung mitteilt, erhöhte sich das Niveau der Verbraucherpreise in Niedersachsen im Oktober 2021 um 4,6 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat. Im September 2021 lag die Inflationsrate bei 4,0 Prozent.
Die deutlichen Preissteigerungen würden im Zusammenhang mit der temporären Senkung der Mehrwertsteuersätze im zweiten Halbjahr 2020 stehen. Die Indexstände von Juli bis Dezember 2021 würden nun mit den besonders niedrigen Indizes der Monate Juli bis Dezember 2020 verglichen, so das LSN.
Kraftstoff 37 Prozent teurer
Dieser Basiseffekt führte zu einer deutlich höheren Inflationsrate im Oktober 2021 im Vergleich zum Oktober 2020 in allen Abteilungen. Insbesondere die Preise in der Abteilung „Verkehr" (+13,3 Prozent) lagen über dem Niveau des Vorjahresmonats. Die Verbraucherinnen und Verbraucher mussten im Oktober 2021 im Vergleich zum Vorjahresmonat für Kraftstoffe mehr ausgeben (+37,0 Prozent, darunter Superbenzin: +34,6 Prozent; Dieselkraftstoff: +45,2 Prozent).
Die Preise in der Abteilung „Wohnung, Wasser, Strom, Gas und andere Brennstoffe" lagen mit 3,7 Prozent über den Preisen des Vorjahresmonats. So erhöhten sich die Preise im Bereich „Strom, Gas und andere Brennstoffe" um 11,9 Prozent (darunter leichtes Heizöl: +101,7 Prozent, Erdgas: +11,5 Prozent). Insgesamt stiegen die Energiepreise im Oktober 2021 im Vergleich zum Oktober 2020 um 20,1 Prozent. Die Inflationsrate im Oktober 2021 hätte ohne die Berücksichtigung der Preise von Kraftstoffen und Haushaltsenergie bei 2,9% gelegen.
Die Einführung der CO2-Bepreisung zu Jahresbeginn sowie die niedrigen Preise für Energieprodukte im Jahr 2020 (Basiseffekt) wirkten sich insbesondere auf die Entwicklung der Energiepreise aus. Einen weiteren Basiseffekt gebe es bei den Preisen für Mineralölprodukte. Die Preise für Kraftstoffe und Heizöl seien seit Beginn des Jahres 2021 deutlich angestiegen und waren in den vergleichbaren Vorjahresmonaten relativ niedrig. Dadurch falle die aktuelle Jahresteuerungsrate für Mineralölpreise entsprechend höher aus.
Auch Nahrungsmittel sind teurer
Deutliche Preisanstiege gab es zudem in der Abteilung „Nahrungsmittel und alkoholfreie Getränke" (+4,5 Prozent) im Oktober 2021 im Vergleich zum Vorjahresmonat. Teurer waren vor allem Gemüse (+6,4 Prozent), Speisefette und Speiseöle (+5,7 Prozent) sowie Molkereiprodukte und Eier (+4,9 Prozent).
Insgesamt stieg das Niveau der Verbraucherpreise im Oktober 2021 im Vergleich zum Vormonat September 2021 um 0,5 Prozent.
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