Erste Impfungen in der Justiz: JVA Wolfenbüttel macht den Anfang

Außerdem haben die Impfungen von Richtern begonnen, die für das Betreuungsrecht zuständig sind.

Symbolbild.
Symbolbild. | Foto: Rudolf Karliczek

Region. In den niedersächsischen Justizvollzugsanstalten werden ab dem heutigen Montag die ersten Bediensteten gegen das Corona-Virus geimpft. Die ersten Spritzen wurden bei Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der JVA Wolfenbüttel in der Abteilung Helmstedt gesetzt. In den kommenden Wochen sollen nach und nach alle Bediensteten geimpft werden, die bei ihrer täglichen Arbeit Kontakt mit Gefangenen haben. Dazu gehören auch externe und ehrenamtliche Kräfte. Dies teilt das Niedersächsische Justizministerium mit.

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Justizministerin Barbara Havliza: „Ich bin sehr froh darüber, dass wir den Kolleginnen und Kollegen eine Impfung anbieten können. Gefängnisse sind Orte, an denen täglich viele Menschen aufeinandertreffen. Die Organisation des Alltags hinter Gittern ist unter Pandemiebedingungen eine noch größere Herausforderung als ohnehin schon. Zum Glück ist es uns bislang gelungen, das Virus weitgehend aus den Haftanstalten herauszuhalten. Durch die Impfungen gehen wir einen wichtigen Schritt, um auch die Gefangenen noch besser zu schützen. Es ist deshalb eine richtige Entscheidung der Landesregierung, die Bediensteten im Justizvollzug zu priorisieren. Wir sorgen damit dafür, dass sie ihre Tätigkeit ohne Infektionsrisiken ausüben können."

Die Impfungen der JVA-Bediensteten würden ganz überwiegend nicht in den Justizvollzugsanstalten, sondern in den Impfzentren vor Ort stattfinden. Größere Gruppen von Bediensteten würden en bloc geimpft. In Niedersachsen gebe es insgesamt 41 Einrichtungen des Justizvollzuges; insgesamt rund 4.000 Menschen würden dort arbeiten. 66 von ihnen hätten sich seit Beginn der Pandemie mit dem Virus infiziert.

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Auch Richter werden geimpft


Ebenfalls begonnen hätten inzwischen die Impfungen von Richterinnen und Richtern, die für das Betreuungsrecht zuständig seien. Diese müssten im Rahmen ihrer Tätigkeit regelmäßig Termine in Krankenhäusern oder Pflegeheimen wahrnehmen, um Betroffene anzuhören. In den zurückliegenden Monaten hätten die Richterinnen und Richter zum Schutz aller Beteiligten die Anhörungen zum Teil im Freien oder durch eine auf Kipp geöffnete Fensterscheibe durchführen müssen. In Niedersachsen werden laufend rund 140.000 Betreuungsverfahren bei den Gerichten geführt.

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Havliza: „Betreuungsrichterinnen und Betreuungsrichter haben eine ganz wichtige Aufgabe in unserer Gesellschaft. Sie sichern das staatliche Ziel, die Selbstbestimmung eines Menschen so lange wie möglich zu stärken. Um diese Arbeit in den Krankenhäusern oder Pflegeeinrichtungen möglichst risikofrei ausüben zu können, ist eine Impfung sehr, sehr wichtig!"


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