Braunschweig. Die Stadt Braunschweig will einen städtebaulich-freiraumplanerischen Realisierungswettbewerb unter dem Titel "Urbanes Quartier Hauptgüterbahnhof" durchführen. Das berichtet sie in einer Pressemitteilung. Ziel ist es, für das zirka 21 Hektar große Areal eine langfristige Perspektive aufzuzeigen und damit eine zeitlich gestaffelte Umsetzungsstrategie zu erarbeiten. Ein Großteil des Wettbewerbsgebiets befindet sich innerhalb des Stadtumbaugebiets Bahnstadt. "Mit der Bahnstadt bauen wir einen neuen Stadtteil, ein entscheidendes Stück Zukunft für Braunschweig. Im Bereich des Hauptgüterbahnhofes sehen wir die große Chance, ein besonderes urbanes Stadtquartier zu entwickeln, mit attraktiven Möglichkeiten für Wohnen, Gewerbe und Kultur. Diesen Prozess wollen wir konsequent und schnell voranbringen", sagt Oberbürgermeister Dr. Thorsten Kornblum.
Das Areal wird bislang überwiegend gewerblich genutzt und maßgeblich durch die gewachsenen Funktionen rund um den Hauptgüterbahnhof und den Rangierbahnhof geprägt. Die zentrale städtische Lage, die vorhandenen Infrastrukturen und die nahegelegenen großen, parkähnlichen Landschaftsräume rund um den Hauptfriedhof mache die Fläche zu einer interessanten Konversionsfläche. Gleichzeitig seien die Herausforderungen einer Umnutzung durch die heute noch vorhandenen Nutzungen in diesem Bereich und in der Umgebung, sowie die zahlreich vorhandenen räumlichen Barrieren sehr groß. Der Wettbewerb soll im engen Dialog mit der Öffentlichkeit und mit den Akteuren vor Ort durchgeführt werden. So habe die Stadt Braunschweig im Vorfeld Gespräche mit den verschiedenen Grundstückseigentümern geführt. Zwei der großen Flächeneigentümerinnen, die Aurelis Asset GmbH und die LIP International Real Estate Kapitalverwaltungsgesellschaft mbH seien als Kooperationspartnerinnen aktiv am Wettbewerbsverfahren und an den Planungskosten beteiligt.
Auch die interessierte Öffentlichkeit hatte im Vorfeld des Wettbewerbs bereits Gelegenheit, sich über das Verfahren zu informieren und Anregungen und Hinweise zur Wettbewerbsaufgabe zu äußern. Zuletzt hatte es im November 2021 einen Bürgerdialog im LokPark unter dem Titel "Zukunftsreise in die Bahnstadt" gegeben, bei der die bislang entwickelte Rahmenplanung diskutiert und ein Feedback gegeben werden konnte. Das geplante Quartier am Hauptgüterbahnhof wurde unter dem Motto "Der Hauptgüterbahnhof: Am Puls der Stadt! Arbeiten – Wohnen – Kultur vereint" präsentiert. Der begonnene Dialog soll weitergeführt und die Konzeption für die Auslobung soll im Vorfeld der Wettbewerbserarbeitung in einer weiteren Bürgerbeteiligung vorgestellt werden.
Wettbewerb wird vorbereitet
Derzeit bereitet die Stadtverwaltung in Abstimmung mit der Architektenkammer Niedersachsen die Auslobung des Wettbewerbs vor, der sich an Arbeitsgemeinschaften aus Architekten und/oder Stadtplanern mit Landschaftsarchitektarchitekten richtet und im März starten soll. Der Gewinnerin soll die Überarbeitung des Wettbewerbsbeitrags übertragen werden, die dann als Grundlage für das Bauleitplanverfahren dient.
Planungsziel sei es, die stadtnahen Flächen langfristig als lebendiges Quartier zu entwickeln, neue Nutzungen zu etablieren und gleichzeitig mit den umgebenden Gebieten zu vernetzen. Heute vorhandene Barrieren könnten dadurch aufgehoben oder gemildert werden und das gesamte Areal südöstlich des Hauptbahnhofes könne davon profitieren. Gleichzeitig gelte es, den besonderen Ort mit seiner Entwicklungsgeschichte zu würdigen und die Spuren in das zukünftige Quartier zu transportieren. Die Verwaltung hat eine Reihe von Vorgaben für die Planung formuliert. Sie beruhten im Wesentlichen auf den Ergebnissen der Beteiligung der Öffentlichkeit, der Fachbehörden sowie Eigentümer.
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