Hannover/Helmstedt. Am gestrigen Dienstagabend ist bekannt geworden, dass die Große Koalition eine Änderung des Hochschulgesetzes plant, um die Regelstudienzeit in Niedersachsen um ein weiteres Semester zu verlängern. Weil es die Koalitionäre und die Landesregierung versäumt haben ein entsprechendes Gesetz ins förmliche parlamentarische Verfahren zu geben, wird die Verlängerung der Regelstudienzeit nun am kommenden Freitag von der GroKo als Änderung des Straßengesetzes in den Wirtschaftsausschuss eingebracht. Dies teilt die FDP in einer Pressemitteilung mit.
Dazu erklärt der wissenschaftspolitische Sprecher der FDP-Landtagsfraktion, Lars Alt: „Die Verlängerung der Regelstudienzeit um ein weiteres Semester ist überfällig. Die meisten anderen Bundesländer waren Niedersachsen bereits einen Schritt voraus und haben den Wegfall von Nebenjobs und Nachteile beim Distanzlernen für die Studierenden durch eine Verlängerung der Regelstudienzeit bereits frühzeitig kompensiert. Dass die Große Koalition und die Landesregierung nun den Umweg über den Wirtschaftsausschuss für eine Änderung des Hochschulgesetzes gehen, offenbart, dass das Wissenschaftsministerium die Anpassung der Regelstudienzeit erneut verschlafen hat. Bereits die vom Land im Dezember 2020 nur verspätet auf den Weg gebrachte Verlängerung der individuellen Regelstudienzeit um ein Semester hat zu einer Benachteiligung der niedersächsischen Studierenden geführt. Einigen Studierenden wurde etwa die rückwirkende Ausbildungsförderung beim BAföG erschwert. Wir hoffen, dass sich dieses Chaos nun nicht wiederholt, gerade für die Studierenden, die sich in der Endphase ihres Studiums befinden. Es ist kaum vermittelbar, dass beim bundeseinheitlichen BAföG in der Pandemie länderspezifische Unterschiede gemacht werden. Die Verlängerung der Regelstudienzeit muss nun finanzielle Planungssicherheit für die Studierenden schaffen.“
Bereits im vergangenen Februar-Plenum des Landtages habe die FDP-Fraktion in einem Entschließungsantrag die Verlängerung der Regelstudienzeit um ein weiteres Semester gefordert. Das Wissenschaftsministerium hatte sich zu diesem Zeitpunkt noch nicht festlegen wollen.
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