Regen fällt nicht überall - Okertalsperre auf dirttniedrigstem Stand seit 40 Jahren

Im Hinblick auf die Fluten in Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz erklären die Harzwasserwerke, dass die Talsperren für den Hochwasserschutz gerüstet sind.

Niedrigwasser an der Okertalsperre. (Archivbild)
Niedrigwasser an der Okertalsperre. (Archivbild) | Foto: Alec Pein

Kurz vor dem Sommerende sind die Talsperren der Harzwasserwerke zu 60 Prozent gefüllt und liegen damit weiterhin unter dem langjährigen Durchschnitt. Die Versorgungssicherheit sei trotz der trockenen Verhältnisse aber weiterhin gegeben. Die Harzwasserwerke weisen in einer Pressemitteilung auf die großen regionalen Unterschiede bei den Regenmengen hin - während die Eckertalsperre gut gefüllt sei, führe die Okertalsperre nur 17,9 Millionen Kubikmeter Wasser und ist mit 38 Prozent auf dem drittniedrigsten Niveau seit 1981.


„Für viele fühlt sich der Sommer in diesem Jahr bislang regnerisch an. Im Westharz ist die Trockenheit allerdings weiter vorhanden und das langfristige Niederschlagsdefizit weiterhin gegeben“, erklärt Dr. Christoph Donner, Technischer Geschäftsführer der Harzwasserwerke.
Durch die wiederkehrende Trockenheit liegen die sechs Talsperren der Harzwasserwerke mittlerweile das vierte Jahr in Folge unter den durchschnittlichen Verhältnissen. Normalerweise wären die großen Wasserspeicher im Harz zu diesem Zeitpunkt des Jahres zu 70 Prozent gefüllt.

Um die Trinkwasserversorgung ganzjährig zu sichern, hatten die Harzwasserwerke aufgrund der Trockenheit bereits im Frühjahr erste Vorsichtsmaßnahmen eingeleitet: So wurde frühzeitig viel Wasser aus der Innerstetalsperre an die Granetalsperre weitergeleitet, um es im dortigen Wasserwerk für die Trinkwasserproduktion zu nutzen. Bei den Grundwasserwerken in Nord-Niedersachsen sei die Situation etwas entspannter: Die Niederschlagswerte sind ausreichend und erreichen annähernd den Durchschnitt der letzten Jahre.

Regionale Unterschiede


Sehr deutlich werden in diesem Sommer vor allem die regionalen Unterschiede beim Niederschlag: Während vereinzelte Gewitterschauer und Starkregenereignisse an der Eckertalsperre bei Bad Harzburg für einen guten Füllungsgrad von fast 70 Prozent sorgten, geht der Regen im Einzugsgebiet der nur 20 Kilometer entfernten Okertalsperre indes immer weiter zurück. Sie ist mit 38 Prozent auf dem drittniedrigsten Niveau seit 1981.

Dr. Christoph Donner, technischer Geschäftsführer der Harzwasserwerke
Dr. Christoph Donner, technischer Geschäftsführer der Harzwasserwerke Foto: Marvin König



„Nicht jeder Regen führt an den Talsperren sofort zu einem Anstieg. Kurze Regenschauer helfen eher dem trockenen Oberboden. Damit eine Talsperre steigt, braucht es den sogenannten Landregen, eine gemäßigte längere Regenperiode“, erklärt Dr. Donner.

Nach Flutkatastrophe im Südwesten: Sicherer Hochwasserschutz im Harz


Aufgrund der Flutkatastrophe im Südwesten des Landes erreichten die Harzwasserwerke zuletzt auch einige Anfragen aus der Bevölkerung bezüglich des Hochwasserschutzes im Harz. Der Hochwasserschutz sei gegeben: Alle Talsperren hätten aktuell ausreichend freien Stauraum und könnten auch größere Wassermengen aus Starkregenereignissen sicher aufnehmen.

Gleichzeitig zeige die aktuelle Flutkatastrophe aber auch, wie schwierig das Management von Extremwetterereignissen im Rahmen des Klimawandels sein kann und welche Anforderungen dabei zukünftig infrastrukturell und betrieblich gelöst werden müssen.


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