Regen und Sturm statt Schnee: Kommt der Winter nochmal zurück?

Zusammen mit dem Weather Channel Germany schaut regionalHeute.de auf die Monate Februar und März. Diese könnten noch einige Überraschungen im Gepäck haben.

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Symbolbild | Foto: Anke Donner

Region. Die aktuelle Wetterlage in unserer Region kann man eher als "herbstlich stürmisch" oder Aprilwetter bezeichnen. Vom klassischen Winter war bislang wenig zu sehen. Doch bleibt es dabei? Schließlich währt die kalte Jahreszeit aus meteorologischer Sicht noch bis Ende dieses Monats und aus kalendarischer sogar noch bis zum 19. März. Auf Anfrage von regionalHeute.de teilt Jan Schenk, Head of The Weather Channel Germany, mit, dass man den Winter keinesfalls zu früh abschreiben darf.



"Der Winter ist noch nicht überstanden. Ein Kälteeinbruch kommt sicher, ein zweiter ist zumindest sehr wahrscheinlich. Auch eine kalte Ostlage ist möglich", prognostiziert Jan Schenk. In der ersten Winterphase stecke man eigentlich schon voll drin. Die Schneefallgrenze sinke schon mal auf 0 Meter und es sei kalt. Nach dem Sturm der vergangenen Tage werde es kalt bleiben. "Die Luft strömt weiter aus nördlichen Richtungen zu uns. Und dann wird es auch schon spannend", prophezeit der Wetterexperte.

Zehn Tage kühles Winterwetter im Februar


Ab nächster Woche werde sich Hochdruck in Mitteleuropa ausbreiten und ein großer Schwall arktischer Luft Osteuropa erreichen. Diese Kaltluft werde nach Westen abbiegen, ist sich Schenk sicher. Die Frage sei nur, ob es ganz Deutschland trifft, oder doch eher den Süden, Österreich und Italien. Die Wettermodelle würden bei der Lage des Hochdrucks schwanken. "Denn legt sich der Hochdruck direkt über Deutschland, dann bleibt es im Norden etwas milder, aber auch trüb, und im Süden wird es kalt. Prägt sich der Hochdruck aber über Skandinavien aus, dann setzt Ostwind ein und es wird kalt in Deutschland", erklärt Schenk. In diesem Szenario könne die Kaltluft bis nach England und Irland vorankommen. Das wäre eine klassische Ostlage mit sehr kalten Temperaturen.

Noch sei nicht sicher, wie sich das Wetter genau ausprägen werde. "Es kommt also ein mäßig kühler Winterabschnitt auf und zu, oder aber echte Kälte. Das wird sich erst in den kommenden Tagen entscheiden", so die Zwischenprognose.

Später Wintereinbruch droht


Doch auch das dürfte es dann noch nicht mit dem Winter gewesen sein. Laut Weather Channel könnte es im März noch einmal richtig kalt werden. Ähnlich wie derzeit in Nordamerika. "Die extreme Kälte in Amerika wird vom Polarwirbel ausgelöst, der Ende Januar stark verformt und vom Nordpol abgedrängt worden ist", erläutert Jan Schenk. Zwar werde sich der Polarwirbel in den kommenden Tagen etwas fangen, aber es komme eine weitere Störung noch im Februar auf uns zu. Und damit drohe ein weiterer später Wintereinbruch im März. "Und was es bedeutet, wenn die arktische Luft wirklich unsere Breiten erreicht, das kann man im Moment in Amerika beobachten. In den USA sind Tiefstwerte von -20 Grad keine Seltenheit, in Kanada fallen die Werte auch auf -30 Grad. In Texas fällt wegen der ungewöhnlichen Kälte der Strom aus", berichtet der Experte von einem Szenario, das auch uns drohen könnte.

Es sei aber wichtig zu wissen, dass es nicht sein müsse, dass ein später Wintereinbruch kommt. Denn die Kaltluft vom Nordpol könne auch wieder Amerika treffen oder auch Asien. "Trotzdem wird uns dieses Risiko eines späten Wintereinbruchs bis in den März begleiten. Denn die konkrete Vorhersage, also was, wann, wo genau passiert, die ist erst gut eine Woche, maximal zwei Wochen im Voraus möglich", verdeutlicht Schenk.

Was ist mit Schnee?


Doch kalt bedeutet nicht automatisch Schnee. Wie sieht es also aus mit der weißen Pracht? "Relativ sicher wird es in den kommenden Tagen im Osten schneien und der Schnee kann auch liegenbleiben. Kommt wirklich eine kalte Ostlage Mitte Februar, dann ist auch eine Schneedecke bis in tiefste Lagen möglich", so die Prognose. Aber angenommen es werde wirklich kalt, dann bedeute dies noch nicht, dass es viel schneien wird. Kaltluft von Osten sei in der Regel sehr trocken. Ob oder wieviel Schnee dann bei einer möglichen Ostlage dabei sei, könne man jetzt noch nicht sagen. "Ja, es ist möglich, aber genauso gut könnte es auch einfach nur bitterkalt werden", betont Jan Schenk abschließend.


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