Berlin. Die Bundesregierung wagt sich in Sachen Flughafenchaos in Düsseldorf und Köln mit einer ungewöhnlichen Einschätzung und einer Ankündigung aus der Deckung. Das Ministerium sagte der "Rheinischen Post" (Samstagausgabe), die Warteschlangen "liegen nicht ausschließlich in der Frage der Organisation der Kontrollen", sondern seien "zum Beispiel in der vermehrten Mitnahme von Handgepäck begründet, was die Kontrollen erheblich verlängert".
Das Innenministerium meint außerdem, die Lage sei längst nicht so schlimm, wie es viele Beteiligte berichteten: "Am Standort Düsseldorf kommt es lediglich punktuell zu längeren Wartezeiten an den Sicherheitskontrollen nach Paragraph 5 Luftsicherheitsgesetz, die auf verschiedene Ursachen zurückzuführen sind." Nachdem NRW-Innenminister Oliver Krischer (Grüne) in der "Rheinischen Post" gefordert hatte, dass die zwei großen NRW-Flughäfen die Sicherheitskontrollen künftig selber managen, wie es Frankfurt ab Januar auch machen wird, zeigt sich das Innenministerium offen: "Die Übernahme der Steuerungs- und Durchführungsverantwortung durch die Flughafenbetreiber (unter Aufsicht der Bundespolizei) ist eine Option, die derzeit geprüft und am Standort Frankfurt/Main ab dem 1. Januar 2023 erprobt werden wird. Erfreulicherweise ist das Interesse von anderen Flughafenbetreiberinnen an einem solchen Modell recht hoch." Nun sollten zuerst die Erfahrungen aus Frankfurt gesammelt werden.
Dann könne das Modell eventuell ausgedehnt werden: "Über die weitere Vorgehensweise wird - auch unter Einbeziehung der Erkenntnisse aus dem Pilotmodell am Standort Frankfurt - entschieden werden."
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