Region. In einer am Mittwoch stattfindenden Presseveranstaltung hat der Regionalverband Großraum Braunschweig sein neues Projekt „Mobilitätsmanagement“ vorgestellt. Übergeordnetes Ziel dieses Vorhabens ist es, das Bewusstsein für die Vielfältigkeit von Mobilität zu schärfen und für jeden Interessierten so den Weg zu einem intelligenten und klimaschonenden Mix der individuellen Mobilität zu vereinfachen.
Durch eine umfangreiche Informations- und Aktionskampagne sollen die verschiedenen Optionen für Wegeketten deutlich gemacht werden, so dass jeder einzelne seine Mobilität CO2-ärmer gestalten kann. Zu diesem Zweck wurde das Motto „Mobilität neuerfahren“ und die Marke „mobi38“ (www.mobi38.de) konzipiert. Angesprochen sind letztlich alle, die sich täglich im öffentlichen Raum bewegen. Ralf Sygusch, Verbandsdirektor, sieht darin den Ansatz, auf ansprechende Weise dazu zu motivieren, Bus und Bahn, das Fahrradfahren oder das Zufußgehen mehr in den Alltag zu integrieren. So heißt es beispielsweise in der begleitenden Kampagne „Heute schon gebusselt?“ oder „Heute schon gefüsselt?“. In den nächsten zwei Jahren wird es dazu viele Maßnahmen geben, die für unterschiedliche Zielgruppen in verschiedenen Lebensphasen konzipiert sind.
Besonders wichtig ist Sygusch dabei auch die Zusammenarbeit mit den Kommunen. Gemeinsam mit ihnen wolle der Regionalverband neue Mobilitätsvorhaben ins Leben rufen, bereits bestehende Projekte vernetzen und weitere Fördergelder generieren: „So gehen wir das Thema von verschiedenen Seiten an: Wir gehen direkt auf die Bevölkerung zu und gleichzeitig möchten wir Impulse im kommunalen Mobilitätsmanagement setzen.“
Das Projekt wird von der Europäischen Union aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) gefördert und läuft bis 2022. Insgesamt umfasst das Projektvolumen rund 1,5 Millionen Euro, von denen 600.000 Euro durch EFRE-Mittel bereitgestellt werden. Sygusch sieht eine große Chance in diesem Projekt: „Wir sind froh, dass wir für dieses wichtige Anliegen diese Gelder generieren konnten. Wir können damit die Frage, wie wir die Bürgerinnen und Bürger im Verbandsgebiet motivieren, PKW-Fahrten zu reduzieren oder durch mehr Mitfahrer effektiver zu gestalten oder vermehrt mehr auf emissionsfreie oder -arme Fortbewegung umzusteigen, besser beantworten und dieses Umdenken aktiv anstoßen.“
Eine der ersten Aktionen richtet sich an Grundschulen, um hier den Anteil der Fußwege der Kinder zu erhöhen. Eine interessante Zahl hierzu: Während in allen anderen Altersstufen die durchschnittliche Tagesstrecke, die zu Fuß zurückgelegt wird, von 2002 bis 2017 um etwa 0,5 km gestiegen ist, ist diese bei den 0- bis 9-jährigen um 0,1 km gesunken. Kinder dieser Altersgruppe werden oft durch Eltern zur Schule gebracht, obwohl die Kinder in Gruppen in Begleitung eines Erwachsenen den Weg zur Schule auch gut zu Fuß zurücklegen könnten („Walking Bus“). Für die Aktion wird zunächst eine Pilot-Grundschule gesucht, die als Leuchtturmprojekt dient, um Erfahrungen zu sammeln. Nach erfolgreicher Projektdurchführung soll die Idee auf weitere Grundschulen im Verbandsgebiet übertragen werden. Wichtigster Begleiter dieser Aktion wird “Mobi“ sein: Ein eigens für die Kampagne entwickeltes Maskottchen, das mit Sympathie und Pfiffigkeit Tipps für nachhaltige Mobilität gibt.
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