Renaturierung der Schunter: Dieser Abschnitt kommt als nächstes

Es sind umfangreiche Maßnahmen geplant. So sollen auch zwei mäandrierende Laufänderungen Teil der Renaturierung sein.

Aktuell zieht sich die Schunter als gerades Band durch die Landschaft. Die angestrebte Laufänderung mit Strukturelementen und Bäumen soll für Natürlichkeit sorgen - auf dieser Visualisierung zu sehen.
Aktuell zieht sich die Schunter als gerades Band durch die Landschaft. Die angestrebte Laufänderung mit Strukturelementen und Bäumen soll für Natürlichkeit sorgen - auf dieser Visualisierung zu sehen. | Foto: NLWKN/ Seemann

Königslutter/Helmstedt/Braunschweig. Die Schunter zeigt sich vielerorts begradigt, naturfern und strukturarm. Der Niedersächsische Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN) möchte das ändern und plant eine Renaturierung des Flusses im Landkreis Helmstedt. Mit dem Vorliegen der Genehmigung ist jetzt ein weiterer Meilenstein bei dem Vorhaben erreicht. Im Herbst sollen die Arbeiten am Flussabschnitt zwischen Beienrode und Ochsendorf umgesetzt werden. Dies geht aus einer Pressemitteilung des NLWKN hervor.



Die Planungen sehen dabei unter anderem vor, zwei mäandrierende Laufänderungen auf südlich der Schunter gelegenen Flächen anzulegen. „Insgesamt erhält somit ein etwa zwei Kilometer langer Flussabschnitt einen neuen naturnahen Verlauf", betont Silke Seemann vom Geschäftsbereich Planung und Bau des NLWKNs in Braunschweig. Zusätzlich erfolgt als strukturverbessernde Maßnahme ein umfangreicher Einbau von Stämmen und Stubben als Totholz. Nach Abschluss der Arbeiten verlängert sich der Flussabschnitt um etwa 700 Meter.

Damit ein natürliches Fließgefälle in den Abschnitten entstehen kann wird die Sohlgleite in Beienrode zudem umgestaltet. Dabei werden die untersten fünf Riegel zurückgebaut. Der so gewonnene Höhenunterschied der Sohle wird stattdessen langsam über den neu geschaffenen Gewässerabschnitt abgebaut.

Neben der Landesnaturschutzverwaltung stellen die Stadt Königslutter und die Autobahn GmbH weitere Flächen für die Renaturierung zur Verfügung. „Auf allen Flächen wird durch die Anlage von Senken im Grünland und durch das Pflanzen von standorttypischen Gehölzen auch die Aue in das Vorhaben einbezogen", erklärt Seemann. Wie schon bei den Renaturierungen der Scheppau wird das Projekt durch den Unterhaltungsverband Schunter unterstützt.

Infoveranstaltung zum Projekt in Königslutter


Hintergrund des Vorhabens sind die Maßgaben der Wasserrahmenrichtlinie. Mit ihr wird europaweit angestrebt, alle Flüsse, Seen, Grundwasser und Küstengewässer in einen "guten Zustand" zu überführen. Als Gewässer im Einzugsbereich der Oker gilt die Schunter in diesem Kontext als Prioritätsgewässer. Für die Umsetzung wurde im Zuge des EU-Förderprogramms NEOG (Naturnahe Entwicklung der Oberflächengewässer) ein Finanzierungsantrag gestellt. Nach dem Vorliegen der Zuwendung soll das Projekt ausgeschrieben und möglichst noch im Herbst 2024 umgesetzt werden.

Zur Erläuterung der Planungen und vorgesehenen Arbeitsschritte findet am 19. Juni um 17 Uhr eine öffentliche Projektvorstellung im Ratssaal in Königslutter statt. Eine Anmeldung zur Veranstaltung ist nicht erforderlich.


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