Rente zu klein: Menschen können sich Pflege im Alter nicht leisten

Die Bundesregierung solle endlich für Renten sorgen, von denen man im Alter gut leben kann. Die Pflege bereitet vielen Menschen Sorgen.

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Symbolfoto. | Foto: Pixabay

Braunschweig. Eine Umfrage des Sozialverbands Deutschland (SoVD) in Braunschweig zeigt: Vielen Befragten macht das Thema Pflege Angst. Egal, ob es um die Kosten, die finanzielle Vorsorge oder das Engagement der Politik geht – insgesamt sorgen sich die Menschen. Der SoVD sieht mit den Ergebnissen seine Einschätzungen bestätigt und fordert ein schnelles Handeln der Landes- und Bundesregierung. Dies teilte der SoVD Braunschweig mit.



Über 80 Prozent der Befragten sagen in der SoVD-Erhebung, dass sie Angst vor den finanziellen Lasten haben, wenn sie später einmal pflegebedürftig werden. „Das ist auch kein Wunder. Pflegebedürftige müssen schon jetzt für einen Pflegeheimplatz in Niedersachsen etwa 2.300 Euro im Monat dazu bezahlen. Gleichzeitig liegt die durchschnittliche Rente bei 1.200 Euro. Die meisten haben keine Ahnung, wie sie diese Lücke schließen sollen“, erläutert Reiner Knoll, Vorsitzender des SoVD-Kreisverbands Braunschweig.

Hier gebe es zwei Stellschrauben, an denen die Politik jetzt drehen müsse: „Das Land muss wieder die Investitionskosten übernehmen. Das bringt Pflegeheimbewohner*innen eine Ersparnis von etwa 500 Euro im Monat.“ Von der Bundesregierung fordert er, endlich für Renten zu sorgen, von denen man im Alter gut leben kann.

Pflege zu teuer


Hinzu kommt, dass etwa 70 Prozent der Befragten angeben, sich private Vorsorge im Bereich Pflege finanziell nicht leisten zu können. „Das führt dazu, dass Pflege zu einem Thema wird, vor dem viele Angst haben. Um das zu ändern, muss die Politik nicht nur kleine Maßnahmenpakete schnüren, sondern das marode Pflegesystem im Ganzen anpacken“, so Knoll. Es brauche sowohl eine Bürgerversicherung, in die alle einzahlen, als auch eine Pflegeversicherung, die alle Kosten übernimmt und nicht nur einen Teil. Auch die Umfrage-Teilnehmenden stellen der Politik ein schlechtes Zeugnis aus: 95 Prozent finden, dass zu wenig für Pflegebedürftige und ihre Angehörigen getan wird.

Über die Befragung


Der SoVD hat die nicht-repräsentative Befragung im Rahmen seiner Kampagne „Für mehr Miteinander“ während einer Aktionen Mitte Juni in Braunschweig durchgeführt. Insgesamt haben rund 80 Menschen daran teilgenommen. Die Ergebnisse aus Braunschweig entsprechen der Meinung in ganz Niedersachsen mit rund 1.400 Befragten.


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