Berlin. Der CDU-Außenpolitiker Norbert Röttgen hält das Projekt des französischen Präsidenten Emmanuel Macron, das Parteiensystem in Frankreich aus der Mitte heraus neu zu gründen, für gescheitert. Das, was Macron am Ende erzeugt habe, sei "enorme Enttäuschung", sagte Röttgen im Deutschlandfunk.
"Er ist extrem unbeliebt. Er ist isoliert. Er trifft einsame Entscheidungen, wie auch jetzt auf einmal das Parlament aufzulösen." Er mache damit alles noch viel schlimmer. "Also es ist in Macron persönlich, aber auch mit der Stabilisierung und Neugründung des politischen Systems aus der Mitte heraus ein ganzes, großes, hoffnungsvolles Kapitel jetzt schon gescheitert und nach dem Scheitern und der Enttäuschung geben die Franzosen entweder den Rechtsextremen oder den Linksextremen in der Summe jetzt 60 Prozent ihr Vertrauen", so Röttgen.
Dabei sei Macrons Versuch, die Neugründung der Parteienlandschaft in Frankreich aus der Mitte heraus zu machen, zunächst erfolgreich gewesen. "Die Franzosen haben ihm diesen Kredit gegeben", sagte der CDU-Politiker. Dies habe zu einer "Selbstzerstörung" der traditionellen Parteien geführt. "Die heutigen Républicains, früheren Gaullisten, sind ein Schatten ihres früheren Daseins." Und die Parti socialiste sei eine Kleinpartei geworden.
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