Ingolstadt. Der Chef der Elektronik-Fachmarktkette Media-Markt-Saturn, Karsten Wildberger, ruft die deutsche Politik dazu auf, Angebote zu schaffen, um Verbraucher zu motivieren, alte Elektrogeräte mit schlechter Energiebilanz auszutauschen. Er könne einer Abwrackprämie "eine Menge abgewinnen", sagte Wildberger den Zeitungen der Funke-Mediengruppe. "Mit Blick auf die Nachhaltigkeit und dem Vorhaben, Klimaziele zu erreichen, wäre das ein guter Schritt, Energie zu sparen - und das würde viel bringen."
Als erste deutsche Stadt überhaupt hatte die baden-württembergische Landeshauptstadt Stuttgart Anfang des vergangenen Jahres eine Prämie eingeführt, wenn Einwohner ein neues, energieeffizientes Haushaltsgerät kaufen. Gefördert wird 50 Prozent des Kaufpreises. Maximal werden 150 Euro je Antrag bezuschusst. Um die Förderung zu erhalten, müssen die ausgetauschten Kühl- oder Gefriergeräte mindestens 15 Jahre und Waschmaschinen oder Geschirrspüler mindestens zwölf Jahre alt gewesen sein.
Wildberger sagte, er habe beobachtet, dass Energiesparen für deutsche Verbraucher zuletzt ein "sehr wichtiges Thema" gewesen sei. "Bei energiesparenden Geräten hatten wir im letzten Jahr ein Wachstum von über 600 Prozent. Insgesamt hat das Thema Nachhaltigkeit mit all seinen Facetten - vom Energieverbrauch über Strom- und Wassersparen bis hin zum Reparieren und Recyclen - an Bedeutung gewonnen."
Gleichzeitig bescheinigte Wildberger den Herstellern, langlebigere Geräte als früher zu bauen. Er glaube, in der Industrie habe in dieser Hinsicht ein Umdenken stattgefunden: "Die Geräte sollen länger halten und besser repariert werden können." Media-Markt-Saturn hat eigenen Angaben zufolge in ganz Europa im vergangenen Jahr dreieinhalb Millionen Großgeräte repariert.
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