Salzgitter. Ein letztes Mal wurde der Strukturhilfefonds angezapft. Für die Sanierung und Modernisierung des städtischen Wohnungsbestandes in der Ost- und Westsiedlung stellt das Land 10,8 Millionen Euro zur Verfügung. Das berichtet die Stadt Salzgitter in einer Pressemitteilung.
Der Strukturhilfefonds, den das Land 2019 für Salzgitter aufgelegt hat, ist nun bis auf 86 Cent aufgebraucht. „Eine Unterstützung, die dringend erforderlich war, um die vielfältigen Herausforderungen vor denen Salzgitter gestellt worden ist, zu meistern und den sozialen Frieden zu sichern“, betont Oberbürgermeister Frank Klingebiel.
Sanierung von Wohnungen
Die Landesbeauftragte Dr. Ulrike Witt betont: „Das Land lässt Salzgitter nicht im Stich. Seit 2019 sind allein über die Strukturhilfe insgesamt 50 Millionen Euro Landesmittel nach Salzgitter geflossen. Damit konnte die Stadt wichtige und zukunftsorientierte Investitionen tätigen. Ich freue mich sehr, nun einen Bescheid über 10,8 Miliionen Euro zu erteilen, die für die Sanierung von Wohnungen in der Ost-West-Siedlung in Salzgitter-Bad eingesetzt werden. Dies ist ein sehr wichtiger Schritt, um die großen Probleme des Quartiers anzugehen.“
Den Bescheid nahm Oberbürgermeister Frank Klingebiel direkt vor Ort entgegen: „Dieses Viertel stellt uns vor großen Herausforderungen, aber ich bin zuversichtlich, dass wir diese bewältigen werden - auch wenn wir einen langen Atem brauchen." In einem ersten Schritt habe man Wohnungen in der Rheinstraße und Engerode Straße gekauft und sei nun auch ein wichtiger aktiver Player in der Ost-West-Siedlung.
Hohe Leerstandsquoten
"Das war eine zwingende Voraussetzung um nun den zweiten Schritt überhaupt gehen zu können: Die vielfach kleinen, ungünstig geschnittenen, oft nicht modernisierten und schlecht ausgestatteten Wohnungen führten letztendlich zu hohen Leerstandsquoten oder kritischen Belegungsquoten. Dieser Entwicklung kann nur entgegengewirkt werden, wenn sichtbare Modernisierungs- und Sanierungsmaßnahmen erfolgen und diese kosten nunmal Geld", so der OB. Mit den bewilligten 10,8 Millionen Euro Strukturhilfe und dem Eigenanteil von 1,1 Millionen Euro investiere man durch die Aufwertung der Wohnungen nicht nur in dieses Wohnviertel, sondern auch nachhaltig in die Zukunft.
"Investition für ein lebenswertes Wohnquartier"
Dezernatsleiterin Astrid Paus vom Amt für Regionale Landesentwicklung, die den Bescheid überreichte, schließt sich dieser Auffassung an: „Mit den Fördermitteln des Landes Niedersachsen beginnen die Sanierungsarbeiten von 39 Häusern. 146 Wohnungen können in einem ersten Schritt davon schon profitieren. Es ist nicht einfach nur die Sanierung von Bausubstanz. Es ist eine Investition für ein lebenswertes Wohnquartier. Gerade vor dem Hintergrund der negativen Berichte in der letzten Zeit setzen Land Niedersachsen und die Stadt Salzgitter gemeinsam ein starkes Zeichen für eine bessere Zukunft des Quartiers mit einem guten gesellschaftlichen Miteinander.“
2019 hat das Land Niedersachsen auf Initiative des Oberbürgermeisters Frank Klingebiel, die von den Landtagsabgeordneten Stefan Klein, Marcus Bosse, Dirk Toepffer und Christophe Plett nachhaltig unterstützt wurde, für Salzgitter ein besonderes Strukturhilfeprogramm mit insgesamt 50 Millionen Euro aufgelegt, um die Stadt Salzgitter dabei zu unterstützen, den notwendigen und komplexen Strukturwandel zu meistern. Die Strukturhilfen verteilen sich auf die drei Bereiche ,Bildung und soziale Integration‘, ‚Städtebauliche Handlungsbedarfe‘ und ‚Wirtschaftlicher Strukturwandel‘.
Im Einzelnen:
Säule I: 26,6 Millionen Euro für den Bau von zweit Kitas und Grundschulen in Lichtenberg und Salzgitter-Bad
Säule II: 15,6 Millionen Euro für den Ankauf und die Sanierung von Wohnungen in der Ost-West-Siedlung
Säule III: rund 8 Millionen Euro für wirtschaftliche Transformationsprojekte
mehr News aus der Region