AfD - Bürgerforum gerät zur Farce

von Nino Milizia


AfD-Gegner wurden des Raumes verwiesen und von der Polizei ermahnt. Foto: Nino Milizia, Video: Nadine Munski-Scholz
AfD-Gegner wurden des Raumes verwiesen und von der Polizei ermahnt. Foto: Nino Milizia, Video: Nadine Munski-Scholz | Foto: Nino Milizia

Lebenstedt. Im Interview mit regionalHeute.de hatte Michael Gröger, Vorsitzender des AfD-Kreisverbands Salzgitter, noch angepriesen, wie störungsfrei und akzeptiert seine Partei in Salzgitter sei. Dies sollte sich jedoch im weiteren Verlauf eines Bürgerforums drastisch ändern.


Zum Bürgerforum in der Mehrzweckhalle der alten Feuerwache war augenscheinlich eine überraschend große Schar Interessierter erschienen. Michael Gröger und der Ehrengast Armin Paul Hampel, niedersächsischer AfD-Chef, sahen dies als Indiz erfolgreicher AfD-Arbeit. Strafanzeige wegen Veruntreuung? Schmutzkampagne von Parteifeinden. Wie steht es um die streitbare Person Björn Höcke? Erinnert an Franz Josef Strauß, eine Volkspartei muss sich breit aufstellen. Souverän und optimistisch wirkte der Landeschef, der von einem Ergebnis von über zehn Prozent bei den nächsten Bundestagswahlen träumt. Doch der Gegenwind sollte schnell folgen.

Der Redebeitrag wurde mit lautem Klatschen und Tröten torpediert


Eine laut telefonierende Frau, die in einem gespielten Gespräch von einer sich auf einem Sofa entleerenden Katze sprach und Hampel bei seinen Ausführungen vor seinem Publikum unterbrach, sollte nur ein Vorbote sein und wurde vom AfD-Mann noch mit Humor genommen. Kreativ sei ihr Auftritt gewesen. Im Anschluss versuchten bereits Sicherheitskräfte, die Dame aus dem Saal zu geleiten, die sich jedoch einem Verweis nicht beugen wollte. Fragende Gesichter bei der AfD, doch versuchte Hampel, ganz Profi, seinen Vortrag fortzusetzen. Wie sich nun herausstellte, war gut die Hälfte der Anwesenden Teil eines fingierten Plans, um deutlich zu machen, dass von allgemeiner Akzeptanz nicht gesprochen werden kann. Der Redebeitrag wurde immer wieder mit lautem Klatschen und Tröten torpediert, einer nach dem anderen vom Sicherheitspersonal nach draußen geleitet. "Salzgitter ist bunt," warfen die Gegner den AfD-Sympathisanten entgegen und unterstrichen dies mit Konfettiwurf, entwendeten Partei-Flyer und ließen sich bei der Auswahl der Mittel, stehts gewaltfrei, allerhand einfallen. "Demokratiefeinde", wurde den "Störenfrieden" hinterher gebellt.

Mitglieder von Nationaler Widerstand Niedersachsen Ost war vor Ort


Inzwischen wurden Vertreter der Polizei vorstellig, die die tanzenden und singenden Gegner zu Ruhe vor der alten Feuerwache ermahnten. Auch ein älterer AfD-Anhänger war den durchweg jungen Leuten gefolgt, suchte den Dialog und wurde zu einem gemeinsamen Friedenstänzchen überredet. Im Gespräch mit unserer Online-Zeitung betonten die AfD-Gegner, dass es ihnen wichtig sei, friedlich zu zeigen, dass Salzgitter nicht blau oder braun sei. Mit ihren Gesichtern sollten wir in unserem Beitrag sensibel umgehen (daher verzichteten wir auf einen großen Teil des Videomaterials), da Mitglieder der NWNO (Nationaler Widerstand Niedersachsen Ost) vor Ort seien. Die Gefahr, Opfer von Gewalt zu werden, sei ihnen zu groß.[ngg_images source="galleries" container_ids="1592" display_type="photocrati-nextgen_basic_thumbnails" override_thumbnail_settings="1" thumbnail_width="120" thumbnail_height="90" thumbnail_crop="1" images_per_page="20" number_of_columns="0" ajax_pagination="1" show_all_in_lightbox="1" use_imagebrowser_effect="0" show_slideshow_link="0" slideshow_link_text="[Show slideshow]" ngg_triggers_display="never" order_by="sortorder" order_direction="ASC" returns="included" maximum_entity_count="500"]


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