Salzgitter. Mit einer großen Bitte wendet sich der Tierschutzverein Salzgitter und Umgebung e.V. nun an alle Tierfreunde. Der Verein bittet um Spenden, damit Angsthund Boby an einem Verhaltenstraining teilnehmen kann.
Angst, Panik und große Unsicherheit, dies sind drei ausgeprägte Verhaltensauffälligkeiten, die Tierheimhund Boby als große Bürde mit sich herumträgt. Der 4-jährige Herdenschutz-Mix wurde in Rumänien geboren und wurde viel zu früh von seiner Mutter getrennt. Er kam über zweifelhafte Wege nach Deutschland und wurde im April 2021 durch das zuständige Veterinäramt aus schlechter Haltung beschlagnahmt. Seitdem wartet Boby auf seine große Chance, doch seine Ängste machen dies zu Nichte, berichtet das Tierheim.
Boby hat panische Angst vor allem
Für die erfahrenen Tierheimmitarbeiter ist der Umgang mit schweren Charakteren im Hundetrakt alltäglich. Doch mit Boby lebt seit drei Jahren ein Hund im Tierheim Salzgitter, der es den Tierpflegern schier unmöglich macht, mit ihm normal zu arbeiten. Fremde Menschen, Fahrzeuge, Geräusche und Gerüche lösen bei dem Rüden Angst und Panik aus. Tritt man vor seinen Zwinger, läuft er panisch in den sichtgeschützten Innenbereich, um sich zu beruhigen. Nur sehr zaghaft streckt er seinen wuscheligen Kopf durch die Schleuse und beobachtet laut bellend die Situation vor den Gitterstäben. Für Boby bedeutet der Tierheimaufenthalt Stress, denn die Belegschaft des Tierheims arbeitet täglich in unterschiedlichen Konstellationen, Besucher kommen und gehen und seine Artgenossen in den benachbarten Zwingern sind im ebenfalls teils suspekt.
Bobby braucht dringend Hilfe
Für Tierheimleiterin Christin Furmanski steht fest, dass Boby derzeit keinerlei Vermittlungschancen hat. „Boby ist sehr unsicher und verfällt regelrecht in Panik, wenn er etwas nicht kennt“, erzählt die Tierheimchefin. „Wenn Boby die Unsicherheit seines Gegenübers spürt, wird er aktiv und stellt die Person“, so Furmanski. Bedeutet, wer sich dem Rüden gegenüber falsch verhält, riskiert Verletzungen.
Vertrauen schenkt Boby lediglich zwei Tierheimmitgliedern. „Gesa und Jäcky sind seine Bezugspersonen, denen er vertraut“, weiß Christin Furmanski zu berichten. Und tatsächlich, bei der gemeinsamen Gassirunde präsentiert sich das Sorgenkind von einer ganz anderen Seite. Boby tobt mit Tierpflegehelferin Gesa Haake und ihre Kollegin Jacqueline Jopp darf ihn sogar am Bäuchlein kraulen. Bei ihnen fühlt sich Boby sicher.
Ein spezielles Tranig könnte helfen
Für das Tierheim Salzgitter steht jedoch fest, dass Boby von externen Verhaltenstrainern geholfen werden muss. Deshalb möchten die Tierfreunde dem auffälligen Boby einen Jahresaufenthalt im „Camp Küstenköter“ in Schleswig- Holstein ermöglichen. Hier arbeiten erfahrene und zertifizierte Hunde- und Verhaltenstrainer mit ähnlichen Kalibern wie Boby.
Der Jahresplatz ist allerdings sehr teuer. „Bobys Aufenthalt wird zirka 10.900 Euro kosten“, berichtet der Vize-Vorsitzende Benjamin Kozlowski. „Ohne die Unterstützung der treuen Tierheimunterstützer wird die Finanzierung schwierig, gegebenenfalls müssen wir an anderen Projekten Abstriche machen, um Boby die Chance auf Resozialisierung zu ermöglichen.“
Online rufen die Tierschützer zu einem Spendenaufruf auf, mit der Möglichkeit, das Projekt mit einer Spende auf das Vereinskonto oder via PayPal zu unterstützen. Informationen und ein eigens erstelltes Video hierzu finden Interessierte auf der Internetseite des Tierheims Salzgitter unter www.tierheim-sz.de
Hier kann gespendet werden
Spendenkonto:
Tierschutzverein Salzgitter und Umgebung e.V.
Sparkasse Hildesheim Goslar Peine
IBAN: DE12 2595 0130 0077 0034 40
Stichwort „Boby“
PayPal: paypal.me/tierheimsalzgitter oder über Gofundme.
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