Salzgitter. Am Samstag kam es in Salzgitter-Lebenstedt zu einem Anschlag auf ein Auto, in dem zwei Erwachsene und ein Baby saßen. Laut Staatsanwaltschaft soll ein 60-Jähriger einen selbstgebauten Sprengkörper in das Fahrzeug geworfen haben. Wie durch ein Wunder wurde niemand verletzt.
Wie Erster Staatsanwalt Christian Wolters auf Nachfrage von regionalHeute.de erklärt, habe sich die Tat im Stadtweg unweit des Bahnhofs ereignet. Der 60-jährige Mann aus Salzgitter hatte einen selbstgebauten Sprengkörper auf Grundlage eines sogenannten Polenböllers durch ein Fenster in ein Auto geworfen, in dem zwei Erwachsene und ein neun Monate altes Kind saßen. Der Sprengsatz sei jedoch nicht explodiert, sodass niemand zu Schaden gekommen ist. Nach ersten Erkenntnissen kennen sich der mutmaßliche Täter und die Opfer privat. Die genauen Hintergründe der Tat seien aber noch unklar, so Wolters.
Mann kommt in Psychiatrie
Der Beschuldigte wurde zunächst in einer psychiatrischen Klinik untergebracht. Inzwischen habe das Amtsgericht Salzgitter jedoch auf Antrag der Staatsanwaltschaft einen Haftbefehl wegen versuchten Totschlags und versuchter Herbeiführung einer Sprengstoffexplosion erlassen, der am heutigen Mittwoch verkündet werden sollte.
Ob der Beschuldigte tatsächlich an einer psychischen Erkrankung leidet und ob diese gegebenenfalls seine Schuldfähigkeit eingeschränkt hat, sei Gegenstand der weiteren Ermittlungen.
Im Rahmen einer Durchsuchung der Wohnung des Beschuldigten wurden weitere selbstgebaute Sprengkörper sichergestellt, die dem eingesetzten Sprengkörper ähneln.