Anti-Stalking-App speichert Daten um Stalking zu dokumentieren


Mit der Anti-Stalking-App des WEISSEN RINGS kann das Stalking besser dokumentiert werden. Symbolbild: pixabay
Mit der Anti-Stalking-App des WEISSEN RINGS kann das Stalking besser dokumentiert werden. Symbolbild: pixabay | Foto: pixabay

Salzgitter. „Die NO STALK-App hat die Prüf- und Genehmigungsverfahren der App-Stores für Android- und Apple-Geräte erfolgreich durchlaufen und sie ist bei Google Play und iTunes kostenlos erhältlich“, freut sich Markus Müller, Leiter der Außenstelle Salzgitter des WEISSEN RINGS.


Die Projektidee eine App zur Unterstützung von Stalking-Opfern zu entwickeln, konnte sich gegen insgesamt rund 2500 Projekte durchsetzen und wurde bei der „Google.org Impact Challenge 2018“ mit 250.000 Euro prämiert, so Brigitta Brüning-Bibo, Koordinatorin und Projektverantwortliche der WEISSER RING Stiftung.

"80 Prozent der Täter sind Männer"


Laut polizeilicher Kriminalstatistik 2018 wurden 19.000 Stalking-Fälle registriert. 80 Prozent der Täter waren Männer, 80 Prozent der Opfer wiederum waren Frauen, in rund 75 Prozent der Fälle waren Täter und Opfer bekannt. „Die Dunkelziffer ist bei diesem Delikt weitaus höher. Wir gehen von mindestens 200.000 bis 300.000 Fällen aus“, erläutert der Bundesvorsitzende des WEISSEN RINGS, Jörg Ziercke, das Problem und weiter: „Lediglich in etwa einem Prozent der Fälle kommt es zu Verurteilungen. Denn oftmals wissen die Betroffenen nicht, wie sie die Tathandlungen beweisen sollen“. Mit der App bekommen Opfer von Stalking ein alltagstaugliches Werkzeug an die Hand, mit dem Stalking-Handlungen direkt und unkompliziert auf dem Smartphone dokumentiert werden können.

Die App speichert Stalking-Daten auf externem Server


Das soll die App bewirken: Stalking-Opfer können mittels ihres Smartphones Fotos, Videos und Sprachaufnahmen von Vorfällen erstellen sowie WhatsApp-Mitteilungen und SMS auf ihr speichern. Durch die direkte und unmittelbare Dokumentation wird eine authentische Beweissammlung ermöglicht. Die Daten werden im Moment ihres Entstehens in Echtzeit verschlüsselt und bei bestehender Internetverbindung unmittelbar auf die Cloud eines Servers in einem deutschen Rechenzentrum ebenfalls verschlüsselt hinterlegt. Im Moment der Übermittlung werden die Dateien auf dem Smartphone gelöscht. Auf dem externen Server verbleiben sie sicher und geschützt vor unbefugtem Zugriff, bis die Betroffene sich dazu entschließt, sich Hilfe bei der Polizei zu holen und die Dateien als Beweise zur Verfügung stellt. So ist auch bei Verlust des Handys die Dokumentation gesichert. Entschlüsselt werden können die Dateien dabei nur durch den Benutzer selbst! Weitere Informationen zur App gibt es unter www.weisser-ring-stiftung.de und www.nostalk.de.


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