Fahrstuhl-Frust in Salzgitter: Mieter sitzen in Wohnungen fest

Die Reparatur des Fahrstuhls soll erst in einigen Monaten ausgeführt werden. Für die Mieter der Gehart-Hauptmann-Straße eine Zumutung.

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Sabine Spruth ist auf den Fahrstuhl angewiesen.
Sabine Spruth ist auf den Fahrstuhl angewiesen. | Foto: Rudolf Karliczek

Salzgitter. Seit Wochen ist der Fahrstuhl in einem Mehrfamilienhaus in der Gehart-Hauptmann-Straße in Thiede außer Betrieb. Für die Bewohner eine absolute Zumutung, wie Mieterin Sabine Spruth gegenüber regionalHeute.de klar macht.


Schon seit dem 10. November geht der Fahrstuhl nicht mehr, berichtet sie auch im Namen ihrer Mit-Mieter. Als sie an diesem Tag das Haus verließ, habe sie den Fahrstuhl noch ein letztes Mal benutzen können. Ein Mitarbeiter des Fahrstuhlservices habe sie da noch gefragt, ob sie noch einmal mit runter fahren wolle. Nicht ahnend, wie wörtlich dieser Satz gemeint war, stieg sie ein. Als sie am späten Nachmittag nachhause kam, musste sie die 90 Stufen zu ihrer Wohnung laufen. Am Fahrstuhl habe nun der Hinweis „außer Betrieb" gehangen. "Dieser Zustand hat sich bis heute nicht geändert, der Fahrstuhl steht", sagt die Mieterin verärgert.

Reparatur kann Monate dauern


Knapp zwei Wochen später habe es eine Mitteilung der Hausverwaltung gegeben, dass der Fahrstuhl am 1. und 2. Dezember repariert werden soll. Bei den Mietern sei Hoffnung aufgekeimt, dass die Treppensteigerei nun bald ein Ende habe. Sabine Spruth, die erst vor Kurzem eine Knie-OP hatte, hat bis dahin eine Woche in ihrem Gartenhaus gewohnt. Danach habe sie sich in einem Hotel bei Goslar einquartiert. Da der Fahrstuhl aber nun noch immer nicht ging, ihr Arzt vom Treppensteigen abgeraten habe, jedoch ihr Hund regelmäßig Gassi muss, sei sie für eine Woche zu ihrer Tochter gezogen.

Mieter sitzen in Wohnung fest


Am 1. Dezember stand Sabine Spruth wieder in ihrer Wohnung auf der Matte. Doch die Hoffnung auf eine baldige Reparatur wurden zunichte gemacht. Und es sollte noch schlimmer kommen. Auf Nachfrage bei der Hausverwaltung sei ihr mitgeteilt worden, dass der Fahrstuhl nicht mehr zu retten sei und nur noch eine Teilmodernisierung beziehungsweise der Einbau eines neuen Fahrstuhls in Betracht komme. Und das könne Monate dauern.

Treppensteigen fällt Sabine Spruth schwer.
Treppensteigen fällt Sabine Spruth schwer. Foto: Rudolf Karliczek


Sabine Spruth ist am Ende. Sie verlasse kaum noch ihre Wohnung, halte sich tagsüber bei Bekannten auf, damit sie mit dem Hund nicht ständig die Treppen rauf und runter laufen müsse. Und auch für die anderen Mieter sei der Zustand unerträglich. Einige würden, wie Sabine Spruth, ihre Wohnungen nur noch selten, oder gar nicht verlassen. Sabine Spruth ist die Weihnachtsstimmung gründlich vergangenen. „Kann es sein, dass man in Deutschland keinen Fahrstuhl reparieren kann?", fragt sie verständnislos.

Der Fahrstuhl wurde still gelegt.
Der Fahrstuhl wurde still gelegt. Foto: Rudolf Karliczek


Eigentümer müssen zustimmen


Kann es offenbar. Die Hausverwaltung Harte erklärt auf Nachfrage von regionalHeute.de noch einmal genau die Umstände. Demnach habe sich während der Behebung eines Defekts am Aufzug herausgestellt, dass die Aufzugsanlage derzeit nicht reparabel sei. Es seien größere Modernisierungsmaßnahmen notwendig. "Da es sich um eine Eigentümergemeinschaft handelt und wir nur als Verwaltung der Eigentümergemeinschaft tätig sind, dürfen wir als Verwaltung die Beauftragung entsprechender Maßnahmen nicht alleine entscheiden. Hierzu ist eine Eigentümerversammlung notwendig, zu der wir kurzfristig einladen, sobald das Angebot über die erforderlichen Arbeiten vorliegt. Leider ist in der Zwischenzeit der Aufzug außer Betrieb, was für die betroffenen Bewohner eine große Belastung ist. Die zuständige Aufzugsfirma hat aber die vorübergehende Inbetriebnahme aus Sicherheitsgründen abgelehnt", sagt eine Sprecherin der Hausverwaltung.

Die Kritik der Mieter, es habe an Kommunikation gemangelt, weist die Hausverwaltung von sich. "Die Eigentümer, für die wir tätig sind, haben den jeweiligen Sachstand durch mehrere Rundschreiben mitgeteilt bekommen."


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