Salzgitter. Seit nunmehr zehn Jahren gibt es den Generationentreff in der Martin-Luther-Straße in Salzgitter-Lebenstedt. Das Jubiläum wurde kürzlich von den Akteuren, der TAG Wohnen und der Diakonie, gemeinsam mit rund 250 Gästen gefeiert. Das berichtet die "Wohnen-Zukunft" in einer Pressemitteilung.
Im Frühjahr des Jahres 2013 wurde die Hausnummer 22 in der Martin-Luther-Straße dafür ausgesucht, in einem gemeinsamen Versuch von TAG Wohnen und Diakonie im Braunschweiger Land als Generationentreff dem Stadtteil ein soziales Gesicht zu geben. In den Folgemonaten umgebaut als sozialer Treff aller Generationen in dem Wohnviertel des Wohnungsunternehmens mit über 1.500 Wohnungen, wurde nach Abschluss einer Kooperation der beiden Akteure, TAG und Diakonie, im Juli 2013, der Treff schließlich im August 2013 eröffnet.
Der Treff ist gewachsen
„Ob wir damit richtig lagen, konnten wir zur Geburtsstunde der Einrichtung nicht so genau einschätzen“, so Claudia Hoyer, Vorstand der TAG Immobilien AG in Hamburg und Berlin. „In den Folgejahren war ich mehrfach in Salzgitter und konnte mich vor Ort selbst davon überzeugen, dass die Idee, einem Stadtteil mit einer solchen Einrichtung ein soziales Gesicht zu geben, richtig war“, resümiert Hoyer bei der nunmehr stattgefundenen 10-Jahres-Feier. Schnell wuchs die Einrichtung seit 2013 wegen des regen Zulaufs und wuchs durch Raumerweiterung und Ausdehnen in die Erdgeschosswohnungen der angrenzenden Häuser. Heute verfügt der Treff über 180 Quadratmeter Fläche, einen großen Balkonanbau für Außenaktivitäten, acht einzelnen Räumen für verschiedene Freizeitangebote, zwei Küchen und einem Büro.
Bereits zur Einweihung im August 2013 prognostizierte der damalige Propst der Diakonie in Salzgitter, Joachim Kuklik: „Daraus kann etwas Großes erwachsen!“ Der Propst sollte recht behalten. Heute ist der Treff im Wohnviertel nicht mehr wegzudenken. Und die Leiterin der Diakonie in Salzgitter, Petra Behrens-Schröter, bestätigt den damaligen positiven Blick auf das Modell Generationentreff. „Ich würde sofort wieder eine solche Kooperation mit der TAG eingehen“, bestätigt sie auf Nachfrage und ergänzt gut gelaunt: “Ich wäre sofort mit Feuer und Flamme dabei.“
Behrens-Schröter hofft, dass das Miteinander noch lange dauern möge. „Es ist phantastisch, unproblematisch, und wir haben in all der Zeit und trotz der immer neuen gesellschaftlichen Herausforderungen, die in unseren Treff mit den Jahren hereingetragen wurden, tolle Lösungen gefunden und tolle Sachen umsetzten können“, so die Chefin der Diakonie-Kreisstelle in Salzgitter. Worauf Behrens-Schröter mit dem Erwähnen der Herausforderungen abhebt, ist schnell erklärt.
Veränderungen in der Stadtgesellschaft
Die Veränderungen in der Stadtgesellschaft seit dem Bestehen des Treffs sind auch an der Einrichtung nicht vorbei gegangen. Flüchtlingszuzug aus den arabischen Ländern, die Aufnahme von Bulgarien und Rumänien in die EU und die damit verbundene Notwendigkeit der Beratung und der Angebote, die deutsche Sprache zu erlernen sowie die Tatsache, dass der Anteil der Menschen im Wohnviertel immer älter wird, stellte den Treff immer vor neue Herausforderungen. „In Zusammenarbeit mit unseren Kooperationspartnern aus Wohlfahrtsverbänden, freien Trägern der Kinder- und Jugendhilfe und private Initiativen mit Bildungsangeboten haben wir das sehr gut abdecken können. Alle Kooperationspartner ziehen an einem Strang und waren auch heute mit Aktivitäten und Angeboten bei der Feier präsent“, so Claudius Oleszak von der TAG Wohnen, der an der Umsetzung der Pläne für alle neun sozialen Einrichtungen der TAG in den einzelnen Stadtteilen von Salzgitter maßgeblich beteiligt war.

"Wir lassen unser Wohnviertel blühen." Eine symbolische Aktion mit Blick auf die Zukunft. Foto: Wohnen-Zukunft
Eine Bestätigung seiner Einschätzung erhielt er beim Festakt von Stadtrat Dr. Dirk Hädrich: „Solche Orte bereichern das soziale Leben. Wenn Menschen in Wohnvierteln nebeneinander her leben, dann hilft uns das nicht“, so Härdrich in einem Statement bei der Geburtstagsfeier. Und der ebenfalls anwesende stellvertretende Bürgermeister Stefan Klein bestätigt zudem: „Es ist sehr zu begrüßen, dass sich die TAG Wohnen dermaßen einbringt. Es hat dazu beigetragen, dass sich hier das Zusammenleben verbessert hat, die Wohnqualität gestiegen ist“, so Klein.
Das sagen die Bewohner
Und was sagen die Besucherinnen und Besucher des Treffs? Inge Preisinger bringt es auf den Punkt: „Ich bin viermal die Woche hier und freue mich, wenn wir alle zusammenkommen“, erzählt die rüstige Seniorin stellvertretend für die vielen Mieterinnen und Mieter der TAG Wohnen.
Garnet Eckert, schon langjährige Einrichtungsleiterin des Generationentreffs ist überzeugt: „Gemeinsam Abstand ist hier nicht angesagt. Alle wollen am sozialen Leben teilhaben, je nach Alter ihren Anteil dazu beitragen. Und unsere Angebote decken das komplett ab“, so die engagierte Pädagogin der Diakonie. „Wir sind mit der Zeit gegangen und haben uns ständig angepasst. Das ist sicherlich ein Teil unseres Erfolges hier in der Martin-Luther-Str. 22“, weiß Eckert.