Gibt es nächsten Sommer in Salzgitter gratis Sonnencreme?

Die FDP-Fraktion im Rat der Stadt möchte, dass die öffentlichen Spender für Desinfektionsmittel umgenutzt werden.

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Symbolbild | Foto: pixabay

Salzgitter. Hautkrebs durch Sonneneinstrahlung - dieses Risiko möchte die FDP-Fraktion im Rat der Stadt Salzgitter gerne eingeschränkt wissen. Dabei helfen soll gratis zur Verfügung gestellte Sonnencreme. Und auch für die Verteilung hat man schon eine Idee. Mit einem entsprechenden Antrag beschäftigt sich erstmals der Ausschuss für Soziales, Integration und Gesundheit am morgigen Mittwoch.



Demnach beantragen die Liberalen, die Verwaltung zu beauftragen, in Zusammenarbeit mit Krankenkassen Sonnenschutzcreme an öffentlichen Orten zum Sommerbeginn des nächsten Jahres zur Verfügung zu stellen. Wie das geschehen soll, dafür hat man konkrete Vorstellungen.

Neuer Nutzen für Pandemie-Spender


Während der Pandemie seien überall Spender für Desinfektionsmittel angeschafft worden. Diese könnten nun mit Sonnencreme befüllt werden und so auch weiterhin eine sinnvolle Verwendung erhalten, heißt es in der Antragsbegründung. Schulen, Kindergärten, Rathaus und öffentliche Gebäude könnten mit diesen Spendern versorgt werden, um so Hautkrebs vorzubeugen. Momentan sei der Bedarf an Desinfektionsmitteln eher gering, so dass die Spender umgenutzt werden könnten.

Vorbild Niederlande


In den Niederlanden laufe bereits solch ein Projekt, heißt es weiter. Städte, Gemeinden und Krankenkassen kooperierten dabei, um in Schulen, auf Festivals, in Sportvereinen und Gemeinden kostenlose Sonnencreme zur Verfügung zu stellen. Salzgitter könnte hier eine Vorreiterrolle einnehmen und die Gesundheit seiner Einwohner schützen.

Gerade an Orten mit wenig Schatten oder wo Menschen oft länger verweilten als geplant, wäre die Ausgabe von Sonnenschutzmitteln eine gute Maßnahme zur Krebsvorbeugung. Hautkrebs werde auch in Deutschland immer häufiger. Der von Sonneneinstrahlung verursachte weiße Hautkrebs sei in den Jahren zwischen 2001 und 2021 besonders häufig geworden; die Zahl der stationären Behandlungsfälle sei in 20 Jahren um 115 Prozent angestiegen. Beim schwarzen Hautkrebs sei die Steigerung mit sieben Prozent geringer ausgefallen. Der Schutz vor diesem Krebs sei so einfach und werde doch so häufig vergessen. Ein niedrigschwelliges und allgegenwärtiges Angebot von Sonnencreme könnte hier Abhilfe schaffen.


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