Salzgitter. Ob die Zulassung des Unkrautvernichters Glyphosat verlängert wird, befindet sich noch immer in der Schwebe. In der zuständigen Fachkommission in Brüssel kam es erneut zu keiner Entscheidung, die nun durch eine Vermittlungskommission herbeigeführt werden soll. regionalHeute.de bat nun Vertreter der Salzgitteraner Politik um eine Stellungnahme.
Die Zulassung des vielkritisierten Unkrautvernichters, der weltweit äußerst effektiv auf alle grünen Pflanzen wirkt und im Verdacht steht, krebserregend zu sein, läuft bis zum 15. Dezember dieses Jahres. Die Frage, ob die Zulassung nun einfach ausläuft oder um fünf Jahre verlängert wird, beschäftigt die EU-Kommission nun schon seit geraumer Zeit. Doch Einigkeit konnte bislang nicht erzielt werden, weil keine klaren Mehrheiten erzielt wurden. Grund genug, der Salzgitteraner Politik und ihrer Position auf den Zahn zu fühlen.
Selbstverständlich fragten wir alle regionalen Landtags- und Bundestagsabgeordneten an, doch liegen bislang noch nicht alle Statements vor. Diese werden jedoch nachgereicht. Wir fragten: „Wie stehen Sie dazu, dass die Entscheidung erneut vertagt wurde? Welche Entscheidung würden Sie bevorzugen?“
Marcus Bosse, SPD-Landtagsabgeordneter
"Es zeigt, dass beim Thema Glyphosat viele meiner Meinung nach zurecht an der Unbedenklichkeit dieses Pflanzenschutzmittels zweifeln. Solange sich die Mehrheit des Parlamentes vor einer solchen Abstimmung keine abschließende Meinung, die sämtliche Zweifel ausräumt, gebildet hat, ist eine Vertagung durchaus sinnvoll. Aus meiner Sicht sollte Glyphosat nicht länger zugelassen werden."
Victor Perli, DIE LINKE.-Bundestagsabgeordneter
"Die erneute Verschiebung der Entscheidung zu Glyphosat ist völlig unverständlich. Für eine Wiederzulassung dieses Wirkstoffes fehlen die Grundlagen. Deshalb muss Deutschland - wie immer mehr EU-Staaten - eine Wiederzulassung klipp und klar ablehnen. Auch wenn Konzernlobbyisten anderes behaupten: Es bestehen nach wie vor gravierende Wissenslücken über Glyphosat und seine Wirkung in der Lebensmittelkette, zudem ist der wissenschaftliche Streit zu gesundheitlichen und ökologischen Gefahren ungeklärt."
mehr News aus Salzgitter