Grüne diskutieren mit Bürgern über Linden in der Berliner Straße

von Frederick Becker


Der Stadtratsfraktionsvorsitzende Marcel Bürger bekräftige, dass die Grünen die Linden vor der Kettensäge retten wollen. Fotos Frederick Becker
Der Stadtratsfraktionsvorsitzende Marcel Bürger bekräftige, dass die Grünen die Linden vor der Kettensäge retten wollen. Fotos Frederick Becker | Foto: Frederick Becker

Lebenstedt. Am heutigen Dienstagabend fand eine Diskusions- Informationsrunde im Kultiplex-Kino statt. Thema war die von der Stadt geplante Fällung der Linden in der Berliner Straße, Gastgeber waren die Grünen.


"Wir wollen in den Dialog mit der Bevölkerung eintreten und aufzeigen, dass es Wege gibt, die Bäume zu erhalten", begrüßte Marcel Bürger, der Vorsitzende der grünen Stadtratsfraktion und zweiter Bürgermeister die gut 30 Zuhörer im Kinosaal. "Wir von den Grünen haben eine klare Meinung: Wir wollen, dass die Linden bleiben", machte Bürger deutlich.

Wolfgang Rosenthal, der Sprecher der Salzgitteraner Grünen für Bauplanung und Umwelt, erklärte den Zuhörern in einem einleitenden Vortrag, dass die Linden in der Berliner Straße mehr als 50 Jahre alt seien, "standfest und vital". Die Bäume seien wegen ihrer ökologischen Funktion erhaltenswert.

Die Linden sollen weichen, weil der Radweg an der Berliner Straße in Richtung Bahnhof zu schmal ist und die Wurzeln der Bäume das Pflaster nach oben treiben. Dadurch wird der Radweg uneben, infolgedessen ist die Verkehrssicherheit, für die die Stadt sorgen muss, nicht mehr gewährleistet. (Wir berichteten)

Die Grünen schlagen vor, die Straßenführung zu verändern, also den Radweg zu verschieben, um die Bäume zu erhalten. Dadurch werde zwar die Fahrbahn auf einer Länge von gut zwanzig Metern verengt, aber der Radweg werde breiter und auch vor den Geschäften sei dadurch mehr Platz, wovon insbesondere die ansässige Gastronomie profitieren würde.

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Thomas Ohlendorf vom BUND hielt beim Bürger-Dialog ein Referat über die Bedeutung von Bäumen für das Ökosystem. Foto: Frederick Becker



Im Anschluss erläuterte Thomas Ohlendorf, der Vorsitzende der BUND in Salzgitter, den Zuhörern den hohen ökologischen und volkswirtschaftlichen Nutzen von Bäumen. "Die Fällung ist beschlossen, aber wir wollen die Kettensägen noch abwenden", meinte er. Außer den Grünen hätten sämtliche Stadtratsfaktionen der Fällung zugestimmt. Im zurückliegenden Jahrzehnt sei in Lebenstedt viel abgeholzt worden, ohne ausreichend aufzuforsten. "Die Stadt will vermutlich die Kosten für die Baumpflege sparen".

Ein Zuhörer teilte die kritische Haltung des Naturschützers nicht. "Unser schönes Salzgitter sieht von oben aus wie eine Laubenkolonie, so schön sind die Bäume verteilt", meinte er. Ein anderer Besucher war skeptisch, ob es überhaupt möglich sei, den Radweg einzuebnen, ohne die Bäume zu fällen.

Bedenken wurden auch hinsichtlich der Verkehrsführung laut, die die Grünen favorisieren. Entstehe so nicht ein Nadelöhr, das zu Staus führe? Sascha Pitkamin von den Grünen meinte dazu: "Wir haben den Verkehr, so wie er nach unserem Konzept fließen würde, von einem Expertenbüro analysieren lassen. Die Staus werden minimal sein."

 Die Zuhörer hatten zahlreiche Fragen und Anmerkungen zu den Plänen der Grünen.
Die Zuhörer hatten zahlreiche Fragen und Anmerkungen zu den Plänen der Grünen. Foto: Frederick Becker



Die Stadtverwaltung wird am 28. Februar eine eigene Infoveranstaltung durchführen

https://regionalsalzgitter.de/die-gruenen-laden-zum-buergerdialog-die-linden-sollen-bleiben/


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