Salzgitter. Gut 300 kleine Demonstranten hatten sich am Montag am Salzgittersee eingefunden, um deutlich zu machen, was sie von den Beschädigungen und Beschmierungen an "ihren Bänke" halten. Erst vor wenigen Monaten hatten Schüler der Grundschule am See während einer Projektwoche 15 Bänke zum Thema Kinderrecht gestaltet. Diese wurden nun von Vandalen zerstört.
Es sind nicht irgendwelche Bänke und es sind auch nicht irgendwelche Künstler, die die Bänke rund um den Salzgittersee in mühevoller Arbeit gestaltet haben. Es sind Bänke, die auf die Rechte der Kinder hinweisen - von Kindern gestaltet. Deshalb und weil viel Herzblut in dem Projekt steckt, gingen die Kids heute auf die Straße.
Traurig und betroffen
"Als wir von der SRB Salzgitter erfahren haben, dass die Bänke beschmiert worden sind, waren wir sehr traurig. Die Kinder haben so viel Herzblut in die Gestaltung gesteckt. Aber es ist auch traurig für die Sponsoren, die viel Geld investiert haben, damit wir das Rohmaterial für die Bankgestaltung anschaffen konnten", sagt Schulleiterin Heike Neugebauer. Mit der Demonstration am Salzgittersee wolle man die Traurigkeit und Missbilligung für die Schmierereien zum Ausdruck bringen. "Hinnehmen ist hier keine Antwort. Wir wollen uns für die Kinder stark machen und zeigen und äußern dürfen, dass uns das mitnimmt", fügt Schulsozialarbeiterin Schulsozialarbeiterin Ines Ovejero Martínez an.
Und so versammelten sich mehr als 300 junge Demonstranten am See, hielten Plakate und Banner in die Luft, auf denen sie zu Respekt, Wertschätzung und Rücksicht aufriefen. Ein großes Zeichen von kleinen Bürgern.
Hässliche Sprüche auf Kinderbänke
Während einer Projektwoche im Mai hatte jede Klasse der Grundschule am See eine Bank gestaltet. Auf jeder Bank wurde ein Kinderrecht thematisiert. Über einen QR-Code konnten diejenigen, die auf der Bank Platz nahmen, oder an ihr vorbei spazierten, Informationen zu dem jeweiligen Recht abrufen. Nun wurden die Sprüche und Bilder der Kinder mit hässlichen Schriftzügen veranstaltet. "Auf einigen Bänken stand beispielsweise "Recht auf Abtreibung" und Recht auf Krieg". Das hat definitiv kein Platz auf den Bänken der Kinder", macht Ines Ovejero Martínez deutlich.
Die Bänke sollen nun zwar wieder gesäubert und aufbereitet werden, die Arbeit der Kinder ist damit aber weg, sagt Heike Neugebauer.
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